Hallo zusammen,
ich (w, 26) kenne mich nicht mehr aus… im Jahr 2018 wurde bei mir von meiner Hausärztin eine Schilddrüsenunterfunktion mit Hashimoto (die Antikörper-Werte waren laut ihr damals leicht erhöht) diagnostiziert mit einem TSH von 4,2.
Gestartet habe ich mit einer halben 25µg Euthyrox und im Juli bin ich auf 100µg gelandet, da mein Wert einfach nie passte, mal war er bei 2, mal bei 3 usw. Da ich aber schwanger werden möchte sollte mein TSH ja im besten Fall bei unter oder direkt 2 liegen.
Folgende Situation: Meine Schilddrüsenwerte hat bis jetzt immer meine Hausärztin kontrolliert. Aufgrund des Kinderwunsches und einer Fehlgeburt hat meine Frauenärztin jedoch gemeint ich sollte mal zu einem Schilddrüsenspezialisten gehen.
Gesagt getan, Mitte Juli 2022 hatte ich dann den Termin in der Schilddrüsenpraxis 1. Hier wurde Ultraschall und ein Aktivitätsbild von meiner Schilddrüse gemacht. Der Arzt meinte, dass meine Schilddrüse eine normale Größe hat und ebenmäßig und ohne Auffälligkeiten ist. Im Aktivitätenbild hat er auch gesehen, dass meine Schilddrüse normal arbeitet. Auch mein TSH war bei 1,5, also ein relativ guter Wert. Dieser Schilddrüsenspezialist 1 meinte ich soll bei 100µg bleiben und in einem Jahr nochmals zur Kontrolle erscheinen.
Ein Jahr später also dieses Jahr 2023 im Juni fühlte ich mich gar nicht gut, ich hatte ständig Herzrasen und war sehr zappelig, nervös und litt unter Schlafprobleme. Ich hatte also die Vermutung, dass ich in eine Überfunktion gerutscht bin. Der Jahreskontrolltermin mit Schilddrüsenspezialist 1 war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch 4 Wochen entfernt. Ich versuchte in zu erreichen, weil meine Situation immer schlechter wurde und der Spezialist 1 war aber auf Urlaub. Deshalb rief ich bei einem anderen Spezialist an. Der hatte Zeit und sagte ich solle vorbei kommen.
Gesagt getan, ich fuhr also zum Schilddrüsenspezialist 2.
Ultraschall und Szintigrafie zeigten das gleiche wir vor einem Jahr bei Spezialist 1., normale Größe, gute Aktivität.
Mein Blut zeigte jedoch erneut einen TSH von 3,7 an (wieder zu hoch um schwanger zu werden und trotz 100µg täglich). Der Schilddrüsenspezialist sagte zu mir, dass meine Dosis von 100µg VIEL zu hoch sei, er meinte das nehmen Patienten die gar keine Schilddrüse mehr haben. Nachdem die Blutwerte eingetroffen sind, hat er mir gesagt ich soll mal für 3 Monate gar keine Tabletten mehr nehmen, damit er jetzt im Oktober die Lage mal ohne Tabletteneinnahme analysieren kann.
Letzte Woche war ich jedoch bei meiner Hausärztin für ein großes Blutbild, einfach nur zum Check und da waren die Schilddrüsenwerte auch dabei. Und siehe da, schwups bin ich bei einem TSH von 5,25 Ja ist ja logisch… Meine Hausärztin hat auch die Vorgehensweise des Schilddrüsenspezialisten 2 kritisiert, sie kann die 3 monatige Tablettenpause nicht nachvollziehen und sie sieht keinen Sinn dahinter. Sie hat auch kritisiert, dass ich diesen Kontrolltermin um 17 Uhr habe, weil man die Schilddrüsenwerte am morgen abnehmen soll. Und sie hat auch gemeint, dass 100µg keine zu hohe Dosis ist. Wenn der TSH so hoch ist und man noch dazu schwanger werden möchte, dann muss man einfach mit einer entsprechenden Euthyrox-Dosis dagegensteuern meinte sie.
Gestern hatte ich nun den Kontrolltermin beim Spezialisten 2. Ich hab ihm das große Blutbild meiner Hausärztin mitgenommen.
Seine Aussage war: "Sie haben kein Hashimoto, Ihre Hashimoto-Werte sind sogar negativ und würden Sie nicht schwanger werden wollen, dann würde ich Ihnen gar keine Euthyrox-Tabletten verschreiben, da ein TSH von 5,25 nicht kritisch ist."
Er hat mir erklärt, dass neueste Studien zeigen, dass man nicht mehr so viel Euthyrox einnehmen sollte, da der Körper die eigene Produktion einstellt und man immer mehr von den Tabletten abhängig wird. Er hat auch gesagt dass es eigentlich egal ist zu welcher Tageszeit die Blutwerte abgenommen werden. Meine Hausärztin hat mir gesagt dass mein TSH im besten Fall bei 1 oder ein bisschen unter 1 liegen sollte wenn ich schwanger werden möchte. Der Spezialist 2 hat gemeint, dass neueste Studien sagen, dass ein TSH von 2 oder sogar 2,5 ausreichend sei. Er sagte man geht sogar weg davon, dass man so hohe Dosen verabreicht, eben weil die Schilddrüse dann immer mehr die Eigenproduktion einstellt. Ich habe ihn auch gefragt, wie ich die Schilddrüse von Außen noch unterstützen kann Nahrungsergänzung usw... Er sagte "Wollen Sie die Wahrheit wissen? Das bringt alles nichts und Sie können sonst nichts tun."
Er sagte auch noch, dass sie die Erfahrung gemacht haben, dass die Werte von den Hausärzten generell immer ganz anders ausschauen als deren eigene. Er denkt das hat was mit der Lagerung des Bluts zu tun. Sowas hab ich auch noch nie gehört.
Der eine sagt das, die andere sagt das… Ich bin verwirrt
Was sollte ich eurer Meinung nach machen? Noch einen anderen Arzt aufsuchen? Was sind eure Erfahrungen.
Hier noch meine aktuellen Blutwerte vom Blutbild Anfang Oktober...
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