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Thema: Einschlafstörung trotz guter Einstellung

  1. #11
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    Standard AW: Einschlafstörung trotz guter Einstellung

    Zitat Zitat von Bananenspli Beitrag anzeigen
    Sind meine Werte wirklich gut oder findet ihr doch etwas, was nicht so optimal ist?
    Das ist sehr individuell, langfristig ist es deine Aufgabe, das rauszufinden.

    Bei mir würden deine freien Werte keine Schlafprobleme auslösen, bei anderen vielleicht schon, und manche müssten die Dosis sogar leicht erhöhen, damit alles optimal ist. Ich bekomme Schlafprobleme, wenn mein FT4 für mich zu hoch ist, aber selbst in einer richtigen Überfunktion mit FT4 an der Oberkante oder leicht drüber war es nicht so heftig wie bei dir. Daher habe ich Zweifel, dass eine leichte Senkung (die als beobachteter Versuch nicht viel schaden wird) hier Wunder wirken werden.

    Ich möchte meine Schlafstörungen nicht sofort auf die Psyche schieben und bin nicht so begeistert Psychopharmaka zu nehmen.
    Ich würde da schon mal einen Termin machen, man bekommt den ja eh nicht sofort. Wie geht es dir tagsüber?

    Typisch für eine leichte Manie wäre, dass man sehr aktiv, produktiv und kontaktfreudig ist, oder auch gereizt. Das nur als Beispiel, weil das keine seltene Ursache ist, die bipolare Depression betrifft einige Prozent der Bevölkerung und ist damit ähnlich häufig wie Morbus Basedow. Und wenn man es oberflächlich betrachtet, besteht Verwechslungsgefahr mit der Überfunktion.

    Wenn jemand eine bipolare Depression hat, können Antidepressiva nach hinten losgehen.
    Geändert von Irene Gronegger (23.09.23 um 15:11 Uhr)

  2. #12
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    Standard AW: Einschlafstörung trotz guter Einstellung

    Zitat Zitat von Irene Gronegger Beitrag anzeigen
    Das ist sehr individuell, langfristig ist es deine Aufgabe, das rauszufinden.

    Bei mir würden deine freien Werte keine Schlafprobleme auslösen, bei anderen vielleicht schon, und manche müssten die Dosis sogar leicht erhöhen, damit alles optimal ist. Ich bekomme Schlafprobleme, wenn mein FT4 für mich zu hoch ist, aber selbst in einer richtigen Überfunktion mit FT4 an der Oberkante oder leicht drüber war es nicht so heftig wie bei dir. Daher habe ich Zweifel, dass eine leichte Senkung (die als beobachteter Versuch nicht viel schaden wird) hier Wunder wirken werden.
    Ja, es ist wirklich sehr individuell. Manche sind empfindlicher und bei mir war es so und ihr FT4 wäre mir zu hoch - mein Hauptsymptom waren die Schlafstörungen, besonders Einschlafstörungen. Da konnte ich noch so viele Hörbücher hören oder auch leichte Schlafmittel haben nicht geholfen. Stärkerer wollte ich nicht nehmen. Nur die Thyroxin-Senkungen halfen.

  3. #13
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    Idee AW: Einschlafstörung trotz guter Einstellung

    Hallo Bananenspli,

    ich habe aus Zeitrgünden nicht alle Antworten gelesen, wolle mich dazu aber doch auch nochmal zu Wort melden.
    Mir geht's gerade wie Dir: Ganz böse Einschlafstörungen. Komme die letzten 2 Monate kaum mal vor 5 Uhr morgens zum Einschlafen.


    Grundsituation bei mir:
    Vor 3 Wochen Bluttest wegen der schlechten Situation: TSH mit 2,5 etwas zu hoch - ab 2 geht's mir erfahrungsgemäß schon richtig schlecht. Das halte ich aber nicht für den Grund der Einschlafprobleme. Eisen/Ferritin ist am unteren Grenzwert, Vitamin D ebenso, ähnlich niedrig wie bei Dir. Ein Haufen wirklich deutlicher, schlimmer Symptome dazu – Erschöpfung und Depressionen und hastenichgesehn. Eine ganze Latte. Arbeitsunfähig. Ganz böse.

    Und trotz Erschöpfung und Energielosigkeit tagsüber - nachts üble Einschlafprobleme. Der Körper ist irgendwann richtig „durch“, der Kopf geht trotzdem nicht rein in den Schlaf. Ich sag immer „das ist, als hätte wer innerlich das Licht angelassen“. So fühlt sich das an. Der Kopf schaltet sich nicht weg, fühlt sich an wie auf Dauer-Hab-Acht. Und mein Schlafrhythmus ist gerade katastrophal und nicht in den Griff zu bekommen.

    Seit ich vor ein paar Jahren schon mal eine ähnliche Situation erlebt (und einigermaßen beseitigt) habe, kann ich für mich sagen: Bei mir kommen von einer Schilddrüsen-Unterfunktion schlaftechnisch eher Wachwerd/Aufwachprobleme und ein zu hohes Schlafbedürfnis. In den schlimmsten Zeiten 1-2 Stunden zum Wachwerden ("Wachprügeln"!), mit zig Weckern. Hat sich komplett erledigt mit der Beseitigung der Unterfunktion. Aber die Einschlafprobleme und fiese Schlafphasenverschiebungen blieben latent, jetzt seit Monaten wieder zugespitzt und richtig schlimm geworden.

    Habe mich aus Verzweiflung und weil der Hausarzt nix tut die letzten Wochen hindurch einmal mehr richtig hineingewühlt in Wissen zu Schlafproblemen im Zusammenhang mit Vitalstoffen, etc., auch weil bei mir vormals schon Vitaminmängel da waren – hier also mal ein paar kleine Teile des zusammengesuchten Wissens.


    Überlegungen zu Deiner Situation

    Kurz gefasst:

    Mögliche Schlafmangel-Ursachen außerhalb der Schilddrüse
    (unten mehr Details):


    • Kaliummangel
    • Magnesiummangel
    • Vitamin D-Mangel
    • Mangel an bestimmten B-Vitaminen
    • L-Tryptophan-Mangel



    Vitamin D-Mangel

    In Deinem Fall würde ich zunächst mal – ich glaube, das haben auch Andere schon angemerkt - unbedingt Vitamin D ausgleichen. Ich habe schon klare Unterschiede im Wohlbefinden nach nur 2 Einnahmen von Dekristol 20.000 festgestellt (verschreibungspflichtig, aber bei Deinem Wert gerechtfertigt...). Da Vitamin D stoffwechseltechnisch mit anderen Stoffen zusammenhängt, nehme ich diese auch ein (Magnesium und Calcium sowie K2-MK7 z.B. – wurde mir so auch von einer Endokrinologin empfohlen – wichtig, um durch so hohe Vitamin-D-Einnahmen hier ein Gleichgewicht auch dieser Stoffe zu erhalten, die sonst ggf. schnell aufgezehrt würden). Ich würde auch unbedingt die hochdosierte Dekristol-Variante mit 20.000 IE (Internationale Einheiten) zwecks Aufbau empfehlen (lt. Apothekerin 1x die Woche in der Aufbauphase, danach weniger häufig zwecks Erhaltung). Mit den niedrigdosierten 2000 IE Produkten wird es ewig dauern, den Wert anzuheben.

    Für Vitamin D habe ich in der Vergangenheit folgende Zielwerte aus verschiedenen Quellen für mich notiert:

    • Ein Klinikums-Labor: (Normwert) 30-70 µg/l
    • Endokrinologe: (Normwert) 20-70 ng/ml
    • Hashimoti-Selbsthilfegruppe: (Zielwert) 40-80 ng/ml
    • Ein (etwas älteres) Expertenbuch zum Thema Vitamin D: Zielwert 50-90 ng/ml optimal, >40 „gut“. Das Buch empfiehlt im Übrigen auch das schnelle Anheben.

    Nur mal so als Referenz. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass man allgemein meist das obere Drittel der gängigen Labor-Normwerte anstreben sollte. Mein Vitamin-D-Zielwert ist also 50-70, mindestens. Muss dann im Abstand von 2-3 Monaten nochmal getestet werden.


    Weiterführende Überlegungen

    Ich mache hier mal als informierter Laie (!) auf Grundlage deiner Angaben v.a. zum Vitamin-D Mangel im Zusammenhang mit den Einschlafstörungen ein paar weiter gefasste Zusatzüberlegungen auf:

    • Zum Einschlafen brauchen wir Melatonin.

    • Melatonin braucht bestimmte Stoffwechsel-Voraussetzungen, um gebildet zu werden. Auch Vitamine.
    Siehe hier ein sehr ausführliches Diagramm dazu („Tryptophan-Serotonin-Melatonin-Synthese“):
    https://individuellegesundheit.de/mi...lernen-sollten

    • In der (zugegeben komplizierten) Grafik dort siehst Du, dass für die Melatonin-Synthese bestimmte Vorstufen nötig sind
    UND dass auch Serotonin eng mit dem ganzen Prozess zusammenhängt (Stichwort depressive Verstimmungen bei Mangel…).

    • Du siehst darin auch, dass bestimmte Vitalstoffe wie B-Vitamine, Zink, Magnesium und Vitamin C benötigt werden, um letztlich Melatonin und Serotonin zu bilden.

    • Dazu ist interessant zu wissen, dass die Verstoffwechselung von Magnesium mit Vitamin D zusammenhängt.
    Siehe hier: https://www.vitamind.net/files/2016/...umwandlung.jpg
    und hier: https://www.pflege-und-medizin.de/Na...amin_D3.html?=

    • Wenn also zu wenig Magnesium im Körper wäre, könnte das eine mögliche Ursache sein für einen gestörten Vitamin D-Stoffwechsel… mal abgesehen davon, dass Vitamin-D Mangel in unseren Breitengraden enorm verbreitet ist, weil die Sonnenzeiten meist nicht ausreichen für einen ausreichend hohen Vitamin D Spiegel. Stress kann zudem auch einen Magnesium-Mangel befördern. Mögliche, unspezifische Symptome für Magnesiummangel sind übrigens (wen wundert’s bei diesen körperlichen Zusammenhängen?) Schlafprobleme (…!), Appetit auf Schokolade (auch bei Zinkmangel), zudem Muskelkrämpfe als eins der häufigsten Symptome, aber auch Angstzustände, Depressionen und Migräne.

    • Als Theorie würde ich also mal postulieren:Wenn der Magnesium-Haushalt irgendwie durcheinander wäre und damit auch Vitamin D, würde damit auch die Synthese von Melatonin, Serotonin und ggf. weiterer Stoffwechselprodukte zusammenhängen.Das habe ich so nirgendwo textuell beschrieben nachgelesen, aber es erscheint mir aufgrund des Wissens oben plausibel, als mögliche Ursache.

    • Es gibt also eine gewisse Chance, dass schon der Ausgleich des Vitamin D helfen wird. Bei Magnesium könntest Du zusätzlich mal schauen, sollte ja sowieso „beigefüttert“ werden. Die B-Vitamine wären der obigen Grafik nach auch „Verdachtskandidaten“ für einen Mangel. Gerade B6. Auch da gibt es diverse Gründe, in Mangelzustände zu rutschen. Auch hier wieder Stress mit dabei. Mein erster, ernsthafter Mangelzustand ist in meinem Studium entstanden… kein Wunder.

    • Was Du auch in der komplexeren ersten Grafik sehen kannst: Ausgangsstoff für Melatonin und Serotonin am Anfang der Stoffwechsel-"Kette" ist Tryptophan. Ich zitiere von einer Webseite zu Tryptophan: „Aufgrund der Umwandlung in den körpereigenen Neurotransmitter Serotonin und das körpereigene Hormon Melatonin trägt L-Tryptophan außerdem wesentlich zu einer normalen Regulation der Gefühlslage und des Schlaf-Wach-Rhythmus bei und wirkt sich so positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus.“

    • (L-)Tryptophan muss mit der Nahrung aufgenommen werden, da es nicht vom Körper selbst gebildet werden kann. Der Bedarf an Tryptophan kann auch wieder bei Stress erhöht sein. Auch wenig Fleisch zu essen kann dies unterstützen. Und falls eine Fructoseintoleranz (wie bei mir lange unerkannt, aber mittlerweile so gut wie sicher) vorläge, wäre das ein weiteres Achtungszeichen – denn das führt häufig zu einem Mangel an Tryptophan.

    Damit kann jedenfalls auch ein Mangel an Tryptophan als Ausgangsstoff für Melatonin und Serotonin an der Ausgangsstelle für die Schlaf-Probleme liegen.

    • Ich habe daraufhin mehr zu L-Tryptophan recherchiert. Das gibt’s frei verkäuflich in Kapselform. Und siehe da, enorm viele Positivberichte, egal, welches Produkt man sich anschaut… die Leute berichten von besserem Ein- und Durchschlafen und mehr Ausgeglichenheit am Tage (denn wir wissen ja schon: Es ist sowohl für Melatonin, als auch für Serotonin ein Ausgangsstoff…). Und das angeblich ohne die Nebenwirkungen gängiger Schlafmittel. Das klang überraschend gut… und irgendwo stand, dass der Körper selbst entscheidet, wieviel er braucht, so dass eine Überdosierung bei vernünftiger Einnahme nicht vorkommen könne (keine Garantie, da hab ich mir leider den Link nicht gemerkt!).

    • Ich habe meinen Arzt daher darauf angesprochen, ob das für mich eine Ursache sein könne. Er könnte das als Selbstzahler-Leistung testen, meint er… Daraufhin habe ich ihn gefragt, ob er Bedenken hätte, wenn ich versuchshalber einfach mal ohne den Test L-Tryptophan einnähme. Er meinte nein, das ginge schon. Nur dann könne man halt den Blutwert nicht mehr so gut prüfen…

    • Ich habe mir also versuchshalber L-Tryptophan bestellt. Meine Wahl ist jetzt mal auf vitaworld L-Tryptophan 250 mg gefallen. Das Produkt ist sehr niedrig dosiert im Vergleich zu den meisten anderen und kann damit feiner dosiert werden. Zudem weniger Beistoffe darin enthalten, fand ich gut. Die Kapseln sind auch viel kleiner. Die meisten empfehlen 1000-1500mg pro Tag. Unter 1000mg hatte ich in den ersten Tagen tatsächlich auch keine nennenswerte Wirkung. Darüber hatte ich nach den ersten Einnahmen einen ganz leichten „etwas früher müde und schlafen können“-Effekt. Angeblich wird es erst richtig spürbar, wenn man es ein paar Wochen einnimmt (macht Sinn – wahrscheinlich steigt dann einfach der Spiegel an und die daranhängenden Prozesse kommen so langsam wieder ins Laufen). Aber da bin ich noch nicht, habe aus anderen Gründen die Einnahme erst nochmal pausiert jetzt.

    (Fortsetzung in einem 2. Post...)
    Geändert von Kitu (05.10.23 um 22:45 Uhr)

  4. #14
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    Standard AW: Einschlafstörung trotz guter Einstellung

    Fortsetzung:
    Ich kann also Stand heute noch keinen Erfahrungsbericht für längere Einnahme von L-Tryptophan abgeben. Aber eine Ermutigung, das mal selbst zu checken und zu recherchieren, möchte ich doch aussprechen…

    Zusammengefasst hast Du also mehrere mögliche Ansatzpunkte für die Schlafprobleme. Solltest Du umfänglicher schauen wollen, wie Deine Vitalstoff-Level so stehen, wäre ggf. die Zusammenarbeit mit einem Heilprakti oder ggf. dem Hausarzt möglich -frag mal nach, was der bereit ist, zu tun (oder sie).

    Auch für Depressionen, Ängste usw. können leider auch andere Vitaminmängel verantwortlich sein.
    Aber hey – Vitamin D hast Du als Problem schon mal erkannt! Das ist schon mal ein ganz wichtiger Verursacher solcher Probleme!

    Ich hoffe, Dir damit ein bisschen geholfen zu haben.
    Berichte gerne mal, wenn Du ein paar Schritte weiter bist!

    Alles Gute und liebe Grüße!

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