Hallo Sunna,
seit du zurück bist im Forum, lese ich von dir zweierlei: entweder dass du selbst deine bisherige Dosis nicht mehr erträgst und reduzieren willst, oder aber dass du herunterdosiert wurdest, die Reduktion nicht ertragen kannst und wieder auf die alte Dosis gehst. Einmal Täter - einmal Opfer. Aus der "Opfer-Perspektive" liest sich das so, dass (1) die 12 Jahre seit OP unter 100 gut gewesen seien und (2) die für dich hohe Dosis wegen fT3 sowieso unumgänglich und (3) die Symptome nach Reduktion unaushaltbar. Auf diese Dinge gehe ich kurz ein. Wie immer - meine subjektive Wahrnehmung!
(1) zu den 12 Jahren postoperativ: Ich kenne deine Themen zwischen 2011 und 2016, war in ihnen ja auch aktiv, du hattest Probleme und sehr schnell abgebrochene Reduktions- und T3-Versuche auch in jenen ersten 5 Jahren. Dann warst du hier weg, aber ich "sah" dich später ab und an, weil ich vom Anfang an schon immer im Krebsforum lese wegen unserer Operierten. Die Probleme waren scheinbar nie ganz weg, aber es war noch gut erträglich, fT4 hoch aber nicht drüber und das TSH sehr niedrig aber in Spuren da. Jetzt bist du aber postmenopausal und es ist nicht mehr erträglich, fT4 ist höher als früher und das TSH dauerhaft supprimiert. Jene Dosis ist einfach kein Rettungsring mehr, den eine herunterdosierte Sunna wieder ergreifen kann.
(2) zu fT3: Hochdosis, damit das fT3 auf ein vertretbares Niveau steigt, sagst du. Das fT3 ist wichtig, aber der gemessene Wert selbst wird dennoch überbewertet. Mag sein, dass Serumspiegel und intrazelluläre Versorgung grob korrelieren, aber so total klar ist es doch nicht ganz für mich, wie weit die direkt nicht messbare, dynamische zellinterne Versorgung eigene Wege geht. Sonst gäbe es nicht so viele Leute, auch Operierte, denen es trotz niedrigen fT3-Serumspiegels gut geht. Da ist also Spielraum, der fT3-Spiegel ist nicht alles, die Messung sowieso eine lahm-fehleranfällige Angelegenheit und die Fixierung auf den Wert vermiest manche Einstellung. Manchmal nicht zu messen - oder nicht immer zu messen - wären vielleicht bessere Optionen.
(3) zu den paradoxen Symptomen: Es hat keinen Sinn, die Symptome in die Zwangsjäckchen namens Ü oder U zu stecken. Ich denke, bei wirklich langjährig Hochdosierten passiert irgendwas im Körper, was den Abstieg schwieriger als sonst macht. Ich war eine Weile selbst hochdosiert (dank "Oberes Drittel" und "Luft nach Oben", ich komme!) , aber nicht so lang, dass die Reduktion grobe Probleme gemacht hätte. Langjährig Hochdosierte hingegen scheinen für mich eine eigene Kategorie zu sein, wie wenn sie bei Reduktion auf Entzug mit harten Symptomen wären, immer wieder "rückfällig" werdend (Symptome ins U-Jäckchen, rauf auf die alte Dosis).
Und damit komme ich dazu, weswegen ich dich fragte, ob ich dir antworten soll (eigentlich müsstest du ja alles, was hier steht , wissen?):
Die Tage habe ich gelesen, was dir jemand im Krebsforum antwortete, auf Grund persönlicher Erfahrung genau desselben, was du jetzt durchmachst, und wie sie da herausfand. Ich fand das so extrem überzeugend, dass die eine Hand die andere festhalten musste, um dir dort nicht dazu zu schreiben "Jaa, mach das!". Ich fand das so zutreffend (für all die Leute, die ich hier erlebe ...) und ihren Weg, den Körper glauben zu lassen, dass da nichts Wildes passiert, durch Millimeter-Schritte ... dabei aber die Überzeugung, dass es gut und notwendig ist, also: die Täter-Perspektive, hochhaltend. Also mich haben jene zwei Beiträge richtig elektrisiert.
Ich glaube nicht wirklich, dass du was anderes hast, Sunna. Was bei dir sicher im Argen liegt, liegt doch auf der Hand und wir wissen doch, wann Ärzte "CFS" sagen.
PS Sind dein Vitamin D und dein Parathormon in Ordnung?