Diagnose vor 4 Wochen, jetzt plötzlich wieder schlechter - Dosis zu gering?

[Kati24]

Hallo an alle,

ich bin neu hier im Forum und habe meine Diagnose erst vor kurzem erhalten, deshalb bin ich noch etwas planlos und auch ein wenig überfordert gerade.

Ich nehme seit ca 4 Wochen LT ein, inzwischen 50, die ersten beiden Wochen 25. Mir ging es direkt super, so gut wie schon lange nicht mehr! Keine Müdigkeit, voller Energie, guter Schlaf etc.

Jetzt, seit ca 4 Tagen sind die Symptome wieder zurück! Müdigkeit, könnte endlos schlafen, wie in Watte gepackt, Konzentrationsprobleme, durchgängig Kopfschmerzen, getrübte Stimmung.
Das alles kannte ich schon von früher.

Was aber noch neu dazu gekommen ist, ich sehe schlechter, das Sehen ist allgemein anstrengender, Doppelbilder, Helligkeitsempfindlichkeit.

Nun frage ich mich, ob die Dosis noch zu gering ist und ich ein wenig mehr nehmen sollte?
Weil es ja jetzt schon 4 Wochen alles super war und auch die Problematik mit dem Sehen völlig neu dazu gekommen ist.

Meine Hausärztin meinte ich solle erst Anfang Oktober wieder zur Kontrolle kommen, das erscheint mir aber doch etwas spät, was meint ihr dazu?

Werte etc. stehen in meinem Profil.

Schon einmal herzlichen Dank für alle Ratschläge und Tipps!

Liebe Grüße
Kati

[Schlomis Muddi]

Moin,

das Spielchen mit dem Hin und Her des Befindens ist leider normal und kann sich schlimmstenfalls über etliche Wochen hinziehen. Du krempelst Deinen Hormonhaushalt um und obendrauf kommt noch der Zyklus, der kräftig reinpfuschen kann.

Ich sehe, dass Du mit einem 2 er TSH eingestiegen bist. Da wundert es mich, dass Du überhaupt Hormone bekommen hast

Bis Oktober würde ich nicht warten, sondern idealerweise 6 Wochen bei einer Dosis bleiben und dann Werte machen. Wenn Du die nicht durchhälst, gehen notfalls auch 4 Wochen, aber dann sind die Werte kaum aussagefähig (man kann nur halbwegs einschätzen, ob Du zu hoch eingestellt bist oder ob nun doch eine Unterfunktion da ist).

[Kati24]

oh, meinst du es könnte auch einfach zu viel des Guten sein?

ja ich war auch etwas überrascht, weil der Nuklearmediziner erst meinte, dass der TSH eigentlich nicht müde machen würde, und im Befund den ich von der Hausärztin bekommen habe dann doch was von Tabletten stand.

Wenn du sagst es ist so ein hin und her des Befindens, würde denn das mit den Augen und schlecht Sehen denn überhaupt generell zur Schilddrüsen-Thematik passen?

[Flamme]

Du nimmst die aktuelle Dosis erst 2 Wochen. Das, was du jetzt spürst, sagt nichts über die aktuelle Dosis aus, das dauert viel länger bis dahin. Schwankendes Befinden am Anfang ist nicht unüblich, das kann jetzt alles oder nichts bedeuten, kann sich unter gleicher Dosis wieder bessern oder auch nicht. Es ist jetzt noch gar kein stabiler Spiegel aus den Tabletten im Blut erreicht, dein Hormonsystem reagiert auch noch darauf über seine Feedbackschleife - es dauert einfach.
Aktionismus wäre jetzt fehl am Platz. Die Anfangseinstellung dauert meistens Monate, beschleunigen kann man es nicht, außer mit Geduld.

idealerweise 6 Wochen bei einer Dosis bleiben und dann Werte machen.

Genau. Und inzwischen in ruhigen Minuten ein schlaues Buch über Hashimoto lesen, damit du dich mit den Grundlagen vertraut machst und verstehst, was vorgeht.

[Schlomis Muddi]

oh, meinst du es könnte auch einfach zu viel des Guten sein?

ja ich war auch etwas überrascht, weil der Nuklearmediziner erst meinte, dass der TSH eigentlich nicht müde machen würde, und im Befund den ich von der Hausärztin bekommen habe dann doch was von Tabletten stand.

Wenn du sagst es ist so ein hin und her des Befindens, würde denn das mit den Augen und schlecht Sehen denn überhaupt generell zur Schilddrüsen-Thematik passen?

Jeder hat seine eigenen Symptome. Wenn Deine Augen vorher jahrelang ok waren und nun durch die Tabletten schlechter geworden sind, würde ich von einem Zusammenhang mit dem Hormonhaushalt ausgehen.

Meinst Du, ob Du überdosiert bist? Das sieht man erst, wenn neue Werte da sind. Du führst nicht nur Hormone von außen hinzu - gleichzeitig fährt die Schilddrüse die Eigenleistung herunter. Manchmal sind dann die Werte unter niedriger Hormondosierung schlechter als vorher Aber das weiß man erst, wenn aussagekräftige neue Werte vorliegen.

Die Hormoneinstellung dauuuuuert Gib dem ganzen ein paar Monate Zeit. Bis dahin alle 6 Wo Werte machen lassen und ggf. die Dosis anpassen.

[Kati24]

Flamme, Könntest du mir denn ein bestimmtes schlaues Buch empfehlen bevor ich jetzt anfangen die Amazon Rezensionen zu wälzen? Was meinst du denn mit Zyklus, also dass es jetzt durch das L Thyroxin noch zusätzliche monatliche Schwankungen gibt?

Ja also das mit den Augen ist komplett neu jetzt, war seither nur etwas kurzsichtig und eben ab und an mal trockene Augen wenn ich zu lange am Bildschirm war, deswegen hat mich das so arg verunsichert im Bezug auf die Dosierung...

[Flamme]

@Buch: Das der Forumsbetreiberin "Leben mit Hashimoto Thyroiditis" hat die Basics so ziemlich drin, in verständlicher Sprache. Wenn du ganz oben links auf die Hauptseite klickst, findest du es beschrieben.

Von Zyklus hab ich nix geschrieben.

[Kati24]

Tut mir leid, das mit dem Zyklus war schlomis muddi. Danke

[Artista]

Es gibt hier im Forum auch einen Thread für Leute, die sich mit der Thematik noch nicht so auskennen. Da könntest du auch hineinschauen.

[Schlomis Muddi]

Tut mir leid, das mit dem Zyklus war schlomis muddi. Danke

Kurzversion: Östrogen raubt Deine fts

Langversion: Dein ft3 und ft4 gibt es auch in gebundener Form. Dann heißen sie T3 und T4 und sind inaktiv (und werden normalerweise nie gemessen). Östrogen erhöht die Bindungseiweiße und neutralisiert damit Deine Hormone. Umgekehrt werden die gebundenen Hormone T3 und T4 in ft3 und ft4 zurückgewandelt, wenn Östrogen runtergeht.

Frauen mit Zyklus, die möglicherweise etwas empfindlich sind, könnten während des Zyklus genau merken, wie die Schilddrüsenhormone in der zweiten Hälfte stärker wirken als sonst. (Spoiler: Irgendwann nach dem 2. oder 3. Zyklus hat es sich hoffentlich ausgesponnen).

Das ist auch der Grund, weshalb Frauen in oder am Ende der Wechseljahre plötzlich überdosiert sein könnten, obwohl jahrelang die Hormondosis gepasst hat.