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Thema: Thema Angst und Panik und Sexualhormone

  1. #1
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    Ausrufezeichen Thema Angst und Panik und Sexualhormone

    Hallo ihr lieben, da das Thema doch immer mal wieder aufkommt möchte ich euch gerne meine Erfahrungen mit dem Thema schildern. Diese sind mal wieder nicht im Lehrbuch zu finden und Studien wird’s auch nicht geben und mir ist das auch völlig Wurst da ich sozusagen eine nichtrepräsentative Langzeitstudie hinter mir habe, die ich bis heute weder verstehe noch erklären kann.
    Ich hatte mit etwa +- 20 Jahren ziemlich heftig morbus Basedow bekommen, das ist jetzt fast 40 Jahre her. Blockertherapie, Auslassversuche hat alles nichts gebracht, mir ging es richtig schlecht, dann kam die total Op. Ich hatte vor MB nie Probleme mit Angst oder Panik gehabt , mit Ausbruch fing das an. Ich hatte das volle Programm mit Zittern und Dauerpuls von > 140, da hat sich diese Störung festgesetzt und verselbstständigt. Auch nach der Op blieb die Angststörung immer mein Begleiter. Ich habe in den Jahren wirklich viel versucht, hat alles null gebracht, ein Psychologe erklärte mir mal, dass mein Körper gelernt hat bei vermeintlich stressigen Situationen sofort hochzufahren und das jetzt auch immer macht, die Erklärung fand ich recht logisch.
    Nach Jahren Krebs bekommen, die Eierstöcke wurden entfernt (das ist jetzt 15 Jahre her), mir ging es mit dem Hormonwegfall unglaublich schlecht in allen Bereichen, sie hat auch zusätzlich morbus Crohn ausgelöst, das war echt der Wahnsinn. Ich hab Jahrelang gesucht bis ich einen Endo oder Gyn finde, der mich unterstützt und mit mir eine HET findet, die auch funktioniert. Transdermal funktioniert bei mir nicht, aber das nur am Rande. Ich substituiere jetzt, es geht mir gut damit.
    Jetzt kommt, wieso ich den Post überhaupt geschrieben habe: nach der Op ist mir irgendwann aufgefallen, dass meine Angst weg ist. Ich hatte Depressionen und war psychisch instabil ohne die Het und Ich kann nicht mehr genau sagen, wie lange ich da die Het genommen habe bzw. ob sie da schon länger funktioniert hatte, aber: Es war weg. Situationen, bei denen ich immer Panikattacken hatte wie Autofahren, Aufzug, Menschensammlungen, S Bahn fahren und so weiter: einfach nicht mehr da. Die ersten Jahre kam gewohnheitsmäßig noch bisschen Puls aber mehr ist nicht passiert, ich konnte es Jahrelang nicht glauben.
    Selbstverständlich gibt es da einen Zusammenhang, man hat nicht 20 Jahre massive Panikattacken die dann einfach weg sind. Ich hatte in all den Jahren aber nicht den Eindruck, dass es irgendwas mit meinem Denken zu tun hatte, dass ich das was desensibilisieren kann etc. Die einzige Erklärung wäre vielleicht der nicht schwankenden Hormonspiegel, keine Ahnung ob das eine Erklärung ist.
    Eigentlich kann mir überhaupt niemand erklären was das soll, ich, wie gesagt, auch nicht.
    Ich hab inzwischen sogar meinen Motorradführerschein gemacht obwohl ich natürlich immer beim Autofahren Panik hatte, keine Prüfung jemals machen wollte und schon gar keine Fahrstunden denkbar waren, wegen der Panik sowieso und mit morbus crohn natürlich noch weniger, wirklich irre
    Das war jetzt kein Pro oder contra Beitrag sondern eine Bruchstückhafte Aufzählung, was sich hormonell im laufe von den Jahren wie verändert hat. Vielleicht bringt es der ein oder anderen was, bei Fragen gerne fragen. Aber Erklärungen hab ich auch nicht zu bieten.
    Geändert von gretel (02.05.23 um 09:54 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Thema Angst und Panik und Sexualhormone

    Guten Morgen Gretel,
    ich glaube, da stecke ich gerade mittendrin. Ich bin 55 Jahre und leide an Hashimoto, mir wurde im August21 die Gebärmutter entfernt. Eierstöcke wurden erhalten. Seit Januar d.J. erkenne ich mich nicht mehr wieder. Hitzewallungen und Schlafentzug sind das Geringste. Am schlimmsten sind diese Angstgefühle und diese Unruhe. FÄ hatte mir das Östrogengel verschrieben. Habe ich leider nicht vertragen. Bin zurzeit wohl auch in einer Östrogendominanz. FÄ möchte mir kein Progesteron geben, da ich es wohl aufgrund der fehlenden GM nicht bräuchte. Da habe ich aber schon vieles anderes gelesen.
    Hab nun meinen HA gebeten, Blutwerte zu machen. Warte noch auf das Ergebnis. Auch SD-Werte wurden gemacht. Merke zurzeit das morgendliche Anfluten der SD-Tabletten und bin morgens auch immer sehr unruhig und zittrig. Bin auf die Werte gespannt.
    LG Emilija

  3. #3
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    Standard AW: Thema Angst und Panik und Sexualhormone

    Zitat Zitat von Emilija Beitrag anzeigen
    FÄ hatte mir das Östrogengel verschrieben. Habe ich leider nicht vertragen. Bin zurzeit wohl auch in einer Östrogendominanz. FÄ möchte mir kein Progesteron geben, da ich es wohl aufgrund der fehlenden GM nicht bräuchte. Da habe ich aber schon vieles anderes gelesen.
    Das ist so der Schema-F-Ansatz: Hoch dosiertes Östrogen (wie Gynokadin) auf die Beschwerden drauf knüppeln und zum Ausgleich dann Progesteronkapseln, damit die Schleimhaut nicht wuchert. Wieso die anderen Beschwerden (Brustspannen, Kopfschmerzen ...) da ignoriert werden können, ist mir ein Rätsel.

    Ich hätte gern niedriger dosiertes Progesteron zum Einnehmen (z.B. 25 und 50 mg), aber das gibt es nicht fertig, obwohl es niedriger dosiertes Estradiol gäbe (Hormonpflaster) und das ja bei den meisten Frauen auch ausgeglichen werden müsste.

    Alles nur nach Schema F, das nicht mal konsequent, und parallel wird dann wegen der hohen Dosierungen Panik gemacht.

  4. #4
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    Standard AW: Thema Angst und Panik und Sexualhormone

    Zitat Zitat von Emilija Beitrag anzeigen
    Guten Morgen Gretel,
    ich glaube, da stecke ich gerade mittendrin. Ich bin 55 Jahre und leide an Hashimoto, mir wurde im August21 die Gebärmutter entfernt. ... FÄ hatte mir das Östrogengel verschrieben. Habe ich leider nicht vertragen. Bin zurzeit wohl auch in einer Östrogendominanz. FÄ möchte mir kein Progesteron geben, da ich es wohl aufgrund der fehlenden GM nicht bräuchte. Da habe ich aber schon vieles anderes gelesen.
    Weil Lissie gerade gestern einen Übersichtsartikel auf Deutsch verlinkt hatte, zum Thema "wer braucht was" an Sexualhormonen, da steht tatsächlich so drin:

    Wer braucht ... keine Gestagenzugabe?
    Bei vaginaler (ultra-)niedrig dosierter Östrogentherapie ist kein Gestagen zur Endometriumprotektion erforderlich.
    Vielleicht könntest du zunächst die Dosis überprüfen, sie war evtl. nicht "ultraniedrig"? Quelle ist hier: https://link.springer.com/article/10...75-021-00191-2

    Seit Januar d.J. erkenne ich mich nicht mehr wieder.
    Aber die OP war im August 21, die Beschwerden fingen Januar 23 an - was war in diesen anderthalb Jahren? Stimmt deine Thyroxindosis?

  5. #5
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    Standard AW: Thema Angst und Panik und Sexualhormone

    Panna, die für vaginale Anwendung gedachten Präparate brauchen deshalb kein Progesteron als Ausgleich, weil es normalerweise Estriol ist und nicht Estradiol.

    Estradiol wird für diesen Zweck nur kurz und ausnahmsweise verschrieben, Estriol kann Jahre und Jahrzehnte benutzt werden, es wirkt überwiegend lokal. Aber das ist eigentlich ein Nebenthema, HET meint üblicherweise Estradiol.

  6. #6
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    Standard AW: Thema Angst und Panik und Sexualhormone

    Hey Emilija, wieso denkst du, dass du das Estradiol nicht vertragen hast? Wie lange hast du es genommen? Ich wäre auch mit dem Begriff Östrogendominanz vorsichtig, der wird im Netz viel zu inflationär benutzt....
    Die Hormontherapie läuft meistens nach Schema F , also Gebärmutter drin = mit Progesteron, ansonsten ohne. Eigentlich immer transdermal (was eine super Sache ist wenns funktioniert).
    Ich denke nicht, dass ich meine Erfahrungen verallgemeinern kann (hatte da etliche Schwierigkeiten bei der Einstellung) aber was man sicherlich sagen kann: du brauchst oft wirklich viel Geduld bis es passt und sollte Schema F bei dir nicht passen wirds schwierig, alleine schon einen Arzt zu finden der das checkt. Schau erstmal was dein
    Gyn weiter sagt, vielleicht ist er nicht so schlecht. Man müsste ansonsten auch erstmal wissen welche Beschwerden du hast, was wie bei dir wirkt. Wenn du z.B das Gel nicht vertragen hast (wieso? War das zuviel? Zu kurz genommen? etc) wären Pflaster vielleicht eine gute Alternative
    Geändert von gretel (02.05.23 um 15:05 Uhr)

  7. #7
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    Guten Morgen zusammen,
    ja das ist so eine Sache mit dem Östrogen und Progesteron. Im Netz liest man ja viel darüber, vor allem, dass Frauen ohne GM auch das Progesteron brauchen. Mit meiner FÄ kann ich da nicht drüber reden. Sie ist der Meinung, ich bräuchte Antidepressiva. Ich habe ihr von meinen Ängsten erzählt, die ich seit Januar habe. Ich hab immer mal wieder damit zu tun, aber so wie gerade jetzt, halt nicht und ich bin mir sicher, dass dies durch die WJ kommt/verstärkt wird. Habe gelesen, dass Progesteron da helfen soll.
    Während der Einnahme von dem Östrogengel habe ich mich wie benommen gefühlt. Hatte Kreislaufprobleme und bekam dann noch Nasenbluten, was wegen meiner weiteren Autoimmunerkrankung (Immunthrombozytopenie) nicht gut ist und ich habe es dann abgesetzt. FÄ versteht den Zusammenhang nicht. Hab mich nun an meinen HA gewandt. Er schaut jetzt erstmal nach den Blutwerten - auch Schilddrüse und dann schauen wir weiter.
    Das Gel hatte ich übrigens nur 5 Tage genommen.
    Meine Werte habe ich jetzt nicht ganz im Kopf, aber das Ö war höher als das P.
    Meine letzten SD-Werte aus dem Profil sind so wie sie letztes Jahr auch waren und da ging es mir wesentlich besser.
    Kann es sein, dass sich das Befinden trotz gleicher SD-Werte verändert und man muss an der SD-Einstellung schrauben? Möchte jetzt auch nichts Falsches machen. Habe eh Probleme beim Hoch- oder Runterdosieren. Das geht bei mir nur in ganz kleinen Schritten.

    LG Emilija

  8. #8
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    Standard AW: Thema Angst und Panik und Sexualhormone

    Ich wäre auch mit dem Begriff Östrogendominanz vorsichtig, der wird im Netz viel zu inflationär benutzt....
    Das Wort beschreibt doch in Bezug auf die Wechseljahre einfach die Phase, in der Progesteron schon sinkt, Östrogen aber noch nicht bzw. noch nicht so stark, oder? Das ist normal und hat ja erstmal noch keinen Krankheitswert, es sei denn, man hat dadurch Symptome, die einem zu viel Leidensdruck machen.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Flamme Beitrag anzeigen
    Das Wort beschreibt doch in Bezug auf die Wechseljahre einfach die Phase, in der Progesteron schon sinkt, Östrogen aber noch nicht bzw. noch nicht so stark, oder? Das ist normal und hat ja erstmal noch keinen Krankheitswert, es sei denn, man hat dadurch Symptome, die einem zu viel Leidensdruck machen.
    Östrogendominanz meint eher keine Lebensphase, sondern eben diese Situationen, in denen es Probleme gibt. Z.B. Zyklen ohne Eisprung, in denen dann PMS und Brustspannen auftreten. Oder Progesteron ist wegen Prämenopause im letzten Teil des Zyklus immer etwas knapp, das ist dann halt zyklisch so.

    Wenn man da nichts macht, begünstigt das womöglich eine Histamin-Intoleranz und später Myome (sofern Uterus vorhanden).
    Geändert von Irene Gronegger (03.05.23 um 14:12 Uhr)

  10. #10
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    Zitat Zitat von Emilija Beitrag anzeigen
    Während der Einnahme von dem Östrogengel habe ich mich wie benommen gefühlt. Hatte Kreislaufprobleme und bekam dann noch Nasenbluten, was wegen meiner weiteren Autoimmunerkrankung (Immunthrombozytopenie) nicht gut ist und ich habe es dann abgesetzt. FÄ versteht den Zusammenhang nicht. Hab mich nun an meinen HA gewandt. Er schaut jetzt erstmal nach den Blutwerten - auch Schilddrüse und dann schauen wir weiter.
    Dass Progesteron bei Autoimmunerkrankungen günstiger ist als Östrogene, ist nicht sonderlich alternativ, das wissen viele Ärzte.

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