Unsicher, brauche Hilfe

[Merana]

Hallo!

Auf dem Gebiet Schilddrüse bin ich noch recht unerfahren und hoffe, hier Antworten zu finden. Bei mir wurde eine Unterfunktion diagnostiziert, Schilddrüse nur 3 ml, keine Antikörper und im Ultraschall auch kein Hinweis auf Hashimoto.

Meine Werte unter 75 ųg (Blutabnahme ohne LT4):

Ft3 3.1 pg/ml (2.0 - 4.4)
Ft4 1.25 ng/dl (0.90 - 1.70)
TSH 1.27 (0.30 - 4.20)
Hb 12,60 (12 - 16)
Ferritin 31,90 (13 - 150)
Vit. D 75,90 (50 - 150)
Vit. B12 534,00 (197 - 771) bekomme ich gespritzt wg. Mangel

Ich fühle mich ständig müde, benommen und erschöpft. Könnte es an der Schilddrüsenunterfunktion liegen?

Hätte auch noch zwei Fragen:

1. Reicht L-Thyroxin only aus, um eine Schilddrüsenunterfunktion auszugleichen? Ist es wirklich das gleiche, was die Schilddrüse produziert?

2. Diese Umwandlungsschwäche verstehe ich auch noch nicht ganz. Jeder Mensch wandelt doch normalerweise T4 aus der Schilddrüse im Körper zu T3 um, oder? Wodurch entsteht dann diese Umwandlungsschwäche? Kann das jeder bekommen oder ist das genetisch bedingt? Könnte ich so etwas auch haben/bekommen? Bin da gerade etwas verwirrt und ängstlich. Dachte, man nimmt T4 bzw. die Schilddrüse gibt T4 ab und den Umbau ins T3 erledigt der Körper in benötigter Menge von alleine.

Wäre schön, wenn mich jemand aufklären könnte.

Danke und lieben Gruß

[Flamme]

Bei vielen reicht L-Thyroxin aus, weil der Körper den Ausfall des SD-Anteils an Umwandlung zu T3 kompensieren kann. Bei manchen kann er das nicht. Das manifestiert sich dann umso mehr, je kleiner (bzw. ganz fehlend) die SD ist. Bei dir sehe ich im Moment keinen konkreten Hinweis darauf. Der nächste Schritt wäre hier m.E. nicht, die T3-Schiene anzuschauen.
Je nachdem, wie die Situation ist, ob du SD-Hormone generell und/oder die aktuelle Dosis schon länger nimmst oder erst seit kurzem, können die jetzigen Werte verschiedene Dinge bedeuten und verschiedene nächste Schritte.

[candymilk]

Bei dem miesen Ferritinwert wundern mich deine Symptome nicht. Du hast Eisenmangel.

[panna]

Du hast Eisenmangel.

Ich würde mit derart summarischen "Mangeldiagnosen" schon etwas vorsichtiger umgehen. Es kann ja sein, dass für dich eine niedrige Lage "mies" bedeutet, aber das ist eine sehr subjektive und beliebige Beurteilung. Beide einschlägigen Werte sind nicht unternormig.

[saphirgruen]

Mit dem "alles in Ordnung, ist in der Norm (Referenzbereich)", habe ich bzgl. Eisenwert ganz schlechte Erfahrung gemacht. Das war auch immer die Aussage meiner Ärzte. Das Ergebnis davon, ist eine Eisenanämie, die Werte sind beim HB auf 8,x und Ferritin 3,0 runtergerauscht. Aus diesem Tief wieder herauszukommen ist leider nicht so einfach, wie diese Werte in den Keller gehen zu lassen. Meine ständige Müdigkeit wurde, da "alles in der Norm" auch nicht großartig beachtet.

Eigene Erfahrung, Eisenmangel setzt nicht erst dann ein, wenn die Werte von Ärzten als solche anerkannt, sichtbar sind, da unterhalb der Norm, sondern schon wesentlich früher.
Hast Du vielleicht Eisenwerte aus früheren Zeiten, dann vergleich diese mit deinen aktuellen Werten.

Noch als Hinweis, lass mal deinen Zinkwert prüfen. Zink übernimmt bis zu einem gewissen Grad die Funktion von Eisen oder anders ausgedrückt, gleicht einen Eisenmangel dahingehend aus, dass der vorhandene Eisenmangel nicht sofort ersichtlich ist.

[panna]

Mit dem "alles in Ordnung, ist in der Norm (Referenzbereich)", habe ich bzgl. Eisenwert ganz schlechte Erfahrung gemacht. Eisenmangel setzt nicht erst dann ein, wenn die Werte von Ärzten als solche anerkannt, sichtbar sind, da unterhalb der Norm, sondern schon wesentlich früher.

Ja, das kann passieren, muss aber nicht. Mir geht es einzig nur darum, dass bei Niedrigwerten nicht sofort die verbale Keule "du hast XXX-Mangel" hervorgeholt wird.

Möglichkeiten sind keine Gewissheiten, man sollte beim Formulieren schon vorsichtiger sein.

[saphirgruen]

Hallo!

Meine Werte unter 75 ųg (Blutabnahme ohne LT4):

Hb 12,60 (12 - 16)
Ferritin 31,90 (13 - 150)
Vit. D 75,90 (50 - 150)
Vit. B12 534,00 (197 - 771) bekomme ich gespritzt wg. Mangel

Ich fühle mich ständig müde, benommen und erschöpft.

Ja, das kann passieren, muss aber nicht. Mir geht es einzig nur darum, dass bei Niedrigwerten nicht sofort die verbale Keule "du hast XXX-Mangel" hervorgeholt wird.

Möglichkeiten sind keine Gewissheiten, man sollte beim Formulieren schon vorsichtiger sein.

Ich würde mit derart summarischen "Mangeldiagnosen" schon etwas vorsichtiger umgehen. Es kann ja sein, dass für dich eine niedrige Lage "mies" bedeutet, aber das ist eine sehr subjektive und beliebige Beurteilung. Beide einschlägigen Werte sind nicht unternormig.

Mit der Formulierung gebe ich dir recht, Candymilk hätte vielleicht die Aussage "Du hast Eisenmangel" etwas abmildern können. Allerdings würde ich die Formulierung auch nicht so dastehen lassen, dass "niedrige Normwerte" da nicht "unternormig" als in Ordnung verstanden werden können.

Bei der Aussage "Ich fühle mich ständig müde, benommen und erschöpft." und dem HB und Ferritin Wert an den unteren Grenzen der Norm, ist ein Mangel doch schon sehr wahrscheinlich.

Höhere HB und Ferritinwerte z.B. zw. 80 und 100 oder 120 und beim HB 13-14 können doch auch nicht schädlich sein, da ja auch in der Norm. Daher auch mein Hinweis zu den "alten" Werten. Waren diese Höher als die jetzigen, würde ich versuchen, die höheren Werte wieder zu erreichen, aber auch ohne "alte" Werte würde ich aufgrund meiner Erfahrung versuchen die Eisenwerte Ferritin/HB in den oberen Drittel der Normwerte zu bekommen.

[panna]

Bei der Aussage "Ich fühle mich ständig müde, benommen und erschöpft." und dem HB und Ferritin Wert an den unteren Grenzen der Norm, ist ein Mangel doch schon sehr wahrscheinlich.

Da habe ich so meine Zweifel. Wie so oft, kennen wir weder Vorgeschichte, noch sonstige Umstände. Gerade bei Symptomen wie "müde, benommen und erschöpft" gibt es in jedermanns Leben Dutzende von Umständen, die das verursachen können. Mir ist klar, dass Ärzte keineswegs solchen Ursachen nachgehen, leider. Aber es kann auch dann nicht Aufgabe eines anonymen Forums sein, aus wenigen Aussagen vorauseilende Schlüsse zu ziehen und die Diagnose bereitzustellen.

Höhere HB und Ferritinwerte z.B. zw. 80 und 100 oder 120 und beim HB 13-14 können doch auch nicht schädlich sein, da ja auch in der Norm.

In der Norm, aber durch NEM-Konsum gepusht, das ist ein Unterschied, denke ich. Weil niemand wissen kann, wo die eigenen setpoints liegen. Das ist ganz genauso wie bei den Schilddrüsenhormonen - wer "Tiefstapler" ist, der wird nicht durch hohe Werte glücklich oder gesünder - und umgekehrt.

Mir geht es, wie gesagt, nur darum, dass man nicht so suggestiv vorgehen sollte.

[saphirgruen]

Da habe ich so meine Zweifel. Wie so oft, kennen wir weder Vorgeschichte, noch sonstige Umstände. Gerade bei Symptomen wie "müde, benommen und erschöpft" gibt es in jedermanns Leben Dutzende von Umständen, die das verursachen können. Mir ist klar, dass Ärzte keineswegs solchen Ursachen nachgehen, leider. Aber es kann auch dann nicht Aufgabe eines anonymen Forums sein, aus wenigen Aussagen vorauseilende Schlüsse zu ziehen und die Diagnose bereitzustellen.

Siehe hierzu meinen Hinweis auf "alt-Werte", eine Diagnose habe ich nicht bereitgestellt, sondern meine Erfahrungen aufgezeigt.

In der Norm, aber durch NEM-Konsum gepusht, das ist ein Unterschied, denke ich.

Nun, was den NEM-Konsum betrifft, um aus der Eisenanämie zu kommen, habe ich bisher 3 Eiseninfusionen (2x50,1x100) erhalten, nach den ersten zweien ist der Ferritin-Wert immerhin auf 8 gestiegen, am HB-Wert gab es keine Änderungen. Immerhin wurde dieser Wert durch NEM-Konsum gepusht oder zählen Eiseninfusionen nicht zum NEM-Konsum? Wie der Wert jetzt aussieht, ist noch offen, hier muss ich erst noch zwei Monate warten, bevor ich sehen kann, was die letzte Eiseninfusion gebracht hat.

Weil niemand wissen kann, wo die eigenen setpoints liegen. Das ist ganz genauso wie bei den Schilddrüsenhormonen - wer "Tiefstapler" ist, der wird nicht durch hohe Werte glücklich oder gesünder - und umgekehrt.

Hier stimme ich dir zu.

Mir geht es, wie gesagt, nur darum, dass man nicht so suggestiv vorgehen sollte.

"Suggestiv" bedeutet in etwa "auf etwas abzielend" und "einen unbewussten Einfluss ausübend".
Suggestiv heißt also, jemanden durch eine Formulierung beeinflussen bzw. manipulieren zu wollen.

[Merana]

Hallo und vielen Dank für die Antworten!

Die Dosis L-Thyroxin nehme ich schon über 10 Jahre, wurde damit auch problemlos schwanger, aber so richtig fit fühlte ich mich nie. Ich hatte es auch gar nicht mit der Schilddrüse in Verbindung gebracht, weil ich alleinerziehend bin und viel Stress hatte. Ich dachte, das ist normal. Nur mittlerweile ist mein Kind ja nicht mehr so anstrengend und trotzdem fühle ich mich erschöpft, habe aber - wie so jeder - eine Menge Stress um die Ohren.

Werte von 2021:

TSH 0,81
fT3 3,6
fT4 1,25
Hb 13,00
Ferritin 29,10

Werte 2022:

TSH 1,45
fT3 3,2
fT4 1,41

Zink hatte ich letztes Jahr auch testen lassen: 0,82 (0,6 - 1,2)

Vielleicht sollte ich mal etwas Eisen auffüllen?

Noch eine Frage zu der Umwandlungsschwäche: Kann das jeder bekommen, auch SD-Gesunde? Was ist die Ursache? Macht mir schon etwas Angst der Gedanke, dass es möglich wäre, dass der Körper in diesem Punkt "ausfallen" kann. Das wäre doch tödlich?

Für jede Erklärung und Hinweis danke im voraus!