Zur Vorgeschichte: einige Monate nach meiner letzten Regel hatte ich plötzlich keine Lust ,mehr auf Sex.
Habe es dann mit künstlichen Hormonen zum Einreiben auf die Haut probiert. (Bioidentisch auf die Haut und plus eine Tablette mit Gestagen zum Schlucken. (Hormonersatztherapie).Namen habe ich vergessen, ist einige Jahre her.)
Hat perfekt gewirkt. Leidenschaft war am 2 Tag wieder voll da. Leider bin ich davon nach wenigenTagen schon, sehr, sehr depressiv geworden. (Habe bekannte chronische Depression, ist danach aber so schlimm geworden, daß ich alles absetzen musste.) Später nochmal versucht, weil ich dachte, daß es vielleicht nur zufällig eine depressive Phase war...aber hat sich wiederholt. Zu dem Zeitpunkt nahm ich keine Antidepressiva.
Danach schlug mit meine Frauenärztin östrogenhaltige Zäpfen+Salbe vor. Mittlerweile tat mir innerlich schon die Vagina im Sitzen weh, weil die Haut dabei aneinander rieb.
Das verschwand mit den Zäpfchen und der Salbe komplett. Insgesamt wurde es also besser, aber es reichte nicht zum Geschlechtsverkehr und die Libido blieb weiterhin verschwunden.
Ich sollte die Zäpfen 2x die Wochen nehmen. Habe es dann mit mehr versucht, aber dann waren die zu schnell alle und ich bekam kein neues Rezept. Habe mir dann angewöhnt die Zäpfchen zu dritteln. Das war eh besser, da das meiste nach kurzer Zeit rauslief und irgendwie immer aufs Laken gelangte. Problem bestand aber weiterhin.
Deshalb habe ich dann einen Privatarzt in Hamburg aufgesucht der auf die Problematik spezialisiert war. Er verschrieb mir eine Art "Pille für nach den Wechseljahren" (Liviella). Hat die Schmerzen komplett beseitigt, aber die Lustlosigkeit blieb und wurde inzwischen noch verstärkt durch die Einnahme eines SSRI (Antidepressivums).
Die Therapie war sehr teuer. Durch die Depression konnte ich nicht mehr Vollzeit arbeiten. Ich arbeite jetzt 24 Stunden pro Wochen und kann davon leben (ich wohne nicht mit meinem Lebenspartner zusammen). Aber den Arzt kann ich nicht mehr bezahlen und mein Partner auch nicht. Und richtig gut war es davon auch nicht. Also ging ich nach über 2 Jahren nicht mehr dahin.
Meine Gyn. war nicht bereit die Therapie fortzusetzen. Sie reagierte etwas schnippisch, als ich sie fragte.
Nun hatten mein Partner und ich 1 Jahr keinen Sex. Gar nicht. Das war ein immerwährendes Problem mit hohem Konfliktpotential.
Inzwischen habe ich verschiedene Antidepressiva ausprobiert und nun eines gefunden was als Nebenwirkung (nur) Müdigkeit hat und nicht das Sexualleben beeinträchtigt. Libido ist in kleinster Winzmenge also wieder da. Orgasmus ist möglich. (ging mit SSRI gar nicht). Aber nun geht Geschlechtsverkehr aufgrund von Schmerzen immer noch nicht.
Deshalb ging ich heute zu meiner Gyn. und bat darum es nochmal mit der Ersatzhormontherapie zu versuchen und sagte, ich könne mir den Arzt in Hamburg nicht mehr leisten und ich könne aufgrund von Schmerzen keinen Geschlechtsverkehr ausüben. Sie sagte: "Das ist ihr Problem".
Sie lehnte die Hormonersatztherapie ab mit der Begründung, daß das nicht ginge, ich hätte damals Depressionen davon bekommen. Ich entgegnete: "Damals hatte ich aber noch kein Antidepressivum. Jetzt habe ich eines."
Sie wollte es aber nicht versuchen. Überhaupt: "Vielleicht wäre das "eine Kopfsache."
Daraufhin sagte ich: "Nein, das ist keine Kopfsache. Dagegen wehre ich mich auch entschieden. Das ist real und war ja weg, als ich die Leviella nahm."
Sie ruderte dann zurück und meinte: "Man verspannt sich doch aber total, wenn man schon denkt, daß etwas weh tut.".
Ich habe dann nichts dazu gesagt, aber dachte mir, daß man sich gar nicht so anspannen kann dass es weh tut, wenn alles in Ordnung ist. Das ist unmöglich. Schließlich läuft beim Orgasmus doch auch eine totale Anspannung vorweg und nichts tut weh. .(also zumindest bei mir.) Ich habe aber nichts dazu gesagt.
Sie meinte dann, sie würde mir mal stärkere Zäpfchen aufschreiben und die sollte ich 14 Tage mal durchgängig nehmen, dann würde das besser werden. Und danach wieder 2x die Woche.
Dann habe ich meinen Mut zusammengenommen und sagte zu ihr: "Die Wortwahl vorhin "das ist ihr Problem" fand ich sehr verletzend"
Sie entgegnete: "Das sie mir nicht vertrauen und meine Therapie anzweifeln, finde ich auch sehr verletzend."
Da war ich baff! Ich sagte: "Ich hatte sie aber doch, wie sie gesagt haben, ausprobiert, aber sie half nicht. " ( Dass ich ihr das auch noch mitgeteilt habe und das sie da nur mit den Schultern zuckte, ließ ich unerwähnt.)
Die ´ganze Zeit habe ich alles ruhig und sachlich gesagt.
Einen ähnlichen Konflikt hatte ich schon mal mit einem Arzt. Das spricht ja dafür, daß mein Verhalten falsch ist.
Aber ehrlich: immer heißt es: "lassen sie sich von ihrem Arzt beraten." Das bedeutet doch, daß man gemeinsam eine Lösung sucht und seine Vorschläge einbringen darf. Aber das war ja eher ein: Nenne mir deine Beschwerden und ich sage dir was du zu tun hast.
Trotzdem bin ich gerade zutiefst verunsichert. Habe das Gefühl alles falsch zu machen und überlege ob ich mir eine andere Gyn suche und fortan schön die Klappe halte. (bin unsicher ob mir das gelingt. Und gibt auch kaum Auswahl in der Umgebung auf dem Lande.)
Mein Partner kommt mit allen Ärzten wunderbar aus. Der interessiert sich auch kein Stück für seinen Körper und würde nie etwas in Frage stellen.
Aber ich bin so nicht. Mache mir auch darüber Gedanken und finde auch, daß ich für meinen Körper mit Verantwortung tragen darf. Nicht nur der Arzt. Ich kenne natürlich die Berichte bezüglich T3 und T4 mit den Ärzten. Hatte die Konflikte ja auch. Aber nun auch beim Gyn?!
Mir ist gerade zum Heulen. Ich will einfach normal Sex haben können um diese Daueranspannung mit meinem Partner loszuwerden. (Ich kann ihn ja verstehen).
Und ich fühle mich von der Ärztin nicht wirklich unterstützt.
Es ist so schlimm mit wildfremden Menschen über so intime Dinge sprechen zu müssen, und dann muss man sich immer wiederholen und es begründen usw.....