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Thema: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

  1. #1
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von c.schnuffelblau
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    Unglücklich Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Zur Vorgeschichte: einige Monate nach meiner letzten Regel hatte ich plötzlich keine Lust ,mehr auf Sex.
    Habe es dann mit künstlichen Hormonen zum Einreiben auf die Haut probiert. (Bioidentisch auf die Haut und plus eine Tablette mit Gestagen zum Schlucken. (Hormonersatztherapie).Namen habe ich vergessen, ist einige Jahre her.)

    Hat perfekt gewirkt. Leidenschaft war am 2 Tag wieder voll da. Leider bin ich davon nach wenigenTagen schon, sehr, sehr depressiv geworden. (Habe bekannte chronische Depression, ist danach aber so schlimm geworden, daß ich alles absetzen musste.) Später nochmal versucht, weil ich dachte, daß es vielleicht nur zufällig eine depressive Phase war...aber hat sich wiederholt. Zu dem Zeitpunkt nahm ich keine Antidepressiva.

    Danach schlug mit meine Frauenärztin östrogenhaltige Zäpfen+Salbe vor. Mittlerweile tat mir innerlich schon die Vagina im Sitzen weh, weil die Haut dabei aneinander rieb.
    Das verschwand mit den Zäpfchen und der Salbe komplett. Insgesamt wurde es also besser, aber es reichte nicht zum Geschlechtsverkehr und die Libido blieb weiterhin verschwunden.
    Ich sollte die Zäpfen 2x die Wochen nehmen. Habe es dann mit mehr versucht, aber dann waren die zu schnell alle und ich bekam kein neues Rezept. Habe mir dann angewöhnt die Zäpfchen zu dritteln. Das war eh besser, da das meiste nach kurzer Zeit rauslief und irgendwie immer aufs Laken gelangte. Problem bestand aber weiterhin.

    Deshalb habe ich dann einen Privatarzt in Hamburg aufgesucht der auf die Problematik spezialisiert war. Er verschrieb mir eine Art "Pille für nach den Wechseljahren" (Liviella). Hat die Schmerzen komplett beseitigt, aber die Lustlosigkeit blieb und wurde inzwischen noch verstärkt durch die Einnahme eines SSRI (Antidepressivums).
    Die Therapie war sehr teuer. Durch die Depression konnte ich nicht mehr Vollzeit arbeiten. Ich arbeite jetzt 24 Stunden pro Wochen und kann davon leben (ich wohne nicht mit meinem Lebenspartner zusammen). Aber den Arzt kann ich nicht mehr bezahlen und mein Partner auch nicht. Und richtig gut war es davon auch nicht. Also ging ich nach über 2 Jahren nicht mehr dahin.

    Meine Gyn. war nicht bereit die Therapie fortzusetzen. Sie reagierte etwas schnippisch, als ich sie fragte.

    Nun hatten mein Partner und ich 1 Jahr keinen Sex. Gar nicht. Das war ein immerwährendes Problem mit hohem Konfliktpotential.

    Inzwischen habe ich verschiedene Antidepressiva ausprobiert und nun eines gefunden was als Nebenwirkung (nur) Müdigkeit hat und nicht das Sexualleben beeinträchtigt. Libido ist in kleinster Winzmenge also wieder da. Orgasmus ist möglich. (ging mit SSRI gar nicht). Aber nun geht Geschlechtsverkehr aufgrund von Schmerzen immer noch nicht.

    Deshalb ging ich heute zu meiner Gyn. und bat darum es nochmal mit der Ersatzhormontherapie zu versuchen und sagte, ich könne mir den Arzt in Hamburg nicht mehr leisten und ich könne aufgrund von Schmerzen keinen Geschlechtsverkehr ausüben. Sie sagte: "Das ist ihr Problem".
    Sie lehnte die Hormonersatztherapie ab mit der Begründung, daß das nicht ginge, ich hätte damals Depressionen davon bekommen. Ich entgegnete: "Damals hatte ich aber noch kein Antidepressivum. Jetzt habe ich eines."
    Sie wollte es aber nicht versuchen. Überhaupt: "Vielleicht wäre das "eine Kopfsache."

    Daraufhin sagte ich: "Nein, das ist keine Kopfsache. Dagegen wehre ich mich auch entschieden. Das ist real und war ja weg, als ich die Leviella nahm."

    Sie ruderte dann zurück und meinte: "Man verspannt sich doch aber total, wenn man schon denkt, daß etwas weh tut.".
    Ich habe dann nichts dazu gesagt, aber dachte mir, daß man sich gar nicht so anspannen kann dass es weh tut, wenn alles in Ordnung ist. Das ist unmöglich. Schließlich läuft beim Orgasmus doch auch eine totale Anspannung vorweg und nichts tut weh. .(also zumindest bei mir.) Ich habe aber nichts dazu gesagt.

    Sie meinte dann, sie würde mir mal stärkere Zäpfchen aufschreiben und die sollte ich 14 Tage mal durchgängig nehmen, dann würde das besser werden. Und danach wieder 2x die Woche.

    Dann habe ich meinen Mut zusammengenommen und sagte zu ihr: "Die Wortwahl vorhin "das ist ihr Problem" fand ich sehr verletzend"
    Sie entgegnete: "Das sie mir nicht vertrauen und meine Therapie anzweifeln, finde ich auch sehr verletzend."

    Da war ich baff! Ich sagte: "Ich hatte sie aber doch, wie sie gesagt haben, ausprobiert, aber sie half nicht. " ( Dass ich ihr das auch noch mitgeteilt habe und das sie da nur mit den Schultern zuckte, ließ ich unerwähnt.)

    Die ´ganze Zeit habe ich alles ruhig und sachlich gesagt.

    Einen ähnlichen Konflikt hatte ich schon mal mit einem Arzt. Das spricht ja dafür, daß mein Verhalten falsch ist.
    Aber ehrlich: immer heißt es: "lassen sie sich von ihrem Arzt beraten." Das bedeutet doch, daß man gemeinsam eine Lösung sucht und seine Vorschläge einbringen darf. Aber das war ja eher ein: Nenne mir deine Beschwerden und ich sage dir was du zu tun hast.

    Trotzdem bin ich gerade zutiefst verunsichert. Habe das Gefühl alles falsch zu machen und überlege ob ich mir eine andere Gyn suche und fortan schön die Klappe halte. (bin unsicher ob mir das gelingt. Und gibt auch kaum Auswahl in der Umgebung auf dem Lande.)

    Mein Partner kommt mit allen Ärzten wunderbar aus. Der interessiert sich auch kein Stück für seinen Körper und würde nie etwas in Frage stellen.

    Aber ich bin so nicht. Mache mir auch darüber Gedanken und finde auch, daß ich für meinen Körper mit Verantwortung tragen darf. Nicht nur der Arzt. Ich kenne natürlich die Berichte bezüglich T3 und T4 mit den Ärzten. Hatte die Konflikte ja auch. Aber nun auch beim Gyn?!
    Mir ist gerade zum Heulen. Ich will einfach normal Sex haben können um diese Daueranspannung mit meinem Partner loszuwerden. (Ich kann ihn ja verstehen).
    Und ich fühle mich von der Ärztin nicht wirklich unterstützt.
    Es ist so schlimm mit wildfremden Menschen über so intime Dinge sprechen zu müssen, und dann muss man sich immer wiederholen und es begründen usw.....

  2. #2
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von Prototyp
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Ich würde einen neuen Gyn suchen, dort garnicht von den alten Beschwerden sprechen sondern einfach nur sagen das es ich Schmerzen habe. Mehr muß der garnicht wissen. Die meisten Ärzte wollen sich nicht mit den Befunden anderer Ärzte befassen. Die eigenen sind ihnen heilig. Beraten heißt dort nicht "wir beraten uns" sondern "ich berate Sie" und diese Ratschläge befolgt man oder man sucht sich einen neuen Arzt

    Ich habe auch schon Kämpfe mit einem Cardiologen ausgefochten bis er mir den Mund verbot und mich aus der Praxis komplimentierte. Der war auch nicht lernfähig. Habe nur das Glück in einer Großstadt zu wohnen, wo ich die Ärzte wechseln kann wie ich möchte. Irgendwann habe ich dann bei den meisten den "Richtigen" gefunden. Vielleicht liegt das auch an den kurzen Sprechzeiten oder dem begrenzten Budget. Und bloss nie sagen das man sich etwas nicht leisten kann! Habe ich am Anfang auch gemacht. Da fielen aber schnell die Jalousien bei den Ärzten

  3. #3
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von c.schnuffelblau
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Ja Prototyp,
    Du hast recht! Ich denke auch, ich werde mir eine andere suchen müssen. Ich fühle mich so schlecht, wenn ich an das Gespräch mit ihr denke.
    Na ja, der Privatarzt hat mich im Jahr ein Monatsgehalt gekostet. Nicht nur die Kosten für ihn, auch das Labor kostete pro Blutentnahme ca 140€ (mehrfach im Jahr). Das Medikament zahlte auch nicht die Kasse.
    alles nervig.
    Danke!

  4. #4
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Och Schnuffelblau, das tut mir leid. Ich sehe das wie Prototyp, du hast eine bessere Gyn oder Gynerich verdient.
    Wegen der Libidogeschichte, würde ich auch an Testosteron denken.

    LG

  5. #5
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von c.schnuffelblau
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Danke lissie!
    inzwischen habe ich mich informiert und gesehen, daß eine alteingesessene Gyn in Rente gegangen ist und dort 2 neue Ärztinnen mit guten Bewertungen die Praxis übernommen haben. Dort gehe ich hin.
    Ich hatte von dem Hamburger Arzt verschiedenes zusätzlich an einzelnen Hormonen bekommen; habe Namen vergessen. 8ich bin so unsäglich vergesslich geworden).Hat leider nicht geholfen. Östrogen hilft ja, wenn ich es bekomme. Nur vertrage ich es komischerweise nicht, als bioidentisches Hormon.

  6. #6
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Zitat Zitat von c.schnuffelblau Beitrag anzeigen

    Deshalb ging ich heute zu meiner Gyn. und bat darum es nochmal mit der Ersatzhormontherapie zu versuchen und sagte, ich könne mir den Arzt in Hamburg nicht mehr leisten und ich könne aufgrund von Schmerzen keinen Geschlechtsverkehr ausüben. Sie sagte: "Das ist ihr Problem".
    Sie lehnte die Hormonersatztherapie ab mit der Begründung, daß das nicht ginge, ich hätte damals Depressionen davon bekommen. Ich entgegnete: "Damals hatte ich aber noch kein Antidepressivum. Jetzt habe ich eines."
    Sie wollte es aber nicht versuchen. Überhaupt: "Vielleicht wäre das "eine Kopfsache."

    Daraufhin sagte ich: "Nein, das ist keine Kopfsache. Dagegen wehre ich mich auch entschieden. Das ist real und war ja weg, als ich die Leviella nahm."

    Sie ruderte dann zurück und meinte: "Man verspannt sich doch aber total, wenn man schon denkt, daß etwas weh tut.".
    Ich habe dann nichts dazu gesagt, aber dachte mir, daß man sich gar nicht so anspannen kann dass es weh tut, wenn alles in Ordnung ist. Das ist unmöglich. Schließlich läuft beim Orgasmus doch auch eine totale Anspannung vorweg und nichts tut weh. .(also zumindest bei mir.) Ich habe aber nichts dazu gesagt.

    Sie meinte dann, sie würde mir mal stärkere Zäpfchen aufschreiben und die sollte ich 14 Tage mal durchgängig nehmen, dann würde das besser werden. Und danach wieder 2x die Woche.

    Dann habe ich meinen Mut zusammengenommen und sagte zu ihr: "Die Wortwahl vorhin "das ist ihr Problem" fand ich sehr verletzend"
    Sie entgegnete: "Das sie mir nicht vertrauen und meine Therapie anzweifeln, finde ich auch sehr verletzend."
    Ah, die Fraktion Schlagabtausch ... die hab ich auch besonders gern. Also wenn du dich in Frage stellen willst, dann vielleicht eher deine Geduld? Und diese in Zukunft in dich investieren?

    Ich habe keine Erfahrung mit Estradiol, habe aber bei der Anwendung von Progesteron gelernt, dass mein Bedarf viel niedriger ist als auf der Packungsbeilage steht und es am Ende mein Job ist, die nötige Menge zu finden. Vielleicht hast du da auch noch Spielraum zum Tüfteln, ob vielleicht weniger reicht, und kannst das mit einer anderen Ärztin besprechen?

  7. #7
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von Schlomis Muddi
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Wenn das Vertrauen weg ist, würde ich da auch weggehen. Ich kann mir vorstellen, dass Du da jetzt einen dicken Akteneintrag kassiert hast. Manchmal passt es einfach nicht. Oder nicht mehr. Man muss nicht jeden Menschen mögen - gilt für beide Seiten.

    Mir ist sowas mal beim Tierarzt passiert. Der Umgang mit meinem todkranken Tier war richtig schlimm; teure und unnötige Diagnostik wurde angeraten. Mit einfachem Abhören, was sich bei akuter Luftnot m. E. irgendwie aufdrängt, hätte man alles klären und das Tier schonen können. Das hatte die TÄ verweigert.

    Am Ende war ich die Böse, weil ich offensichtlich kein Geld für Röntgen und Labor hätte . Nachdem ich jahrelang meine Chroniker dort in Behandlung hatte und immer carte blanche bei der Behandlung gegeben hatte… Hab aufgrund dessen eine andere Praxis kennengelernt und als „Fast-24-h“-Akutpraxis behalten.

  8. #8
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Mir ist noch was zu dir eingefallen ... hast du nicht mal Hydrocortison genommen? Nimmst du das noch?

    Cortisol steht in Wechselwirkung mit DHEA, und DHEA ist u.a. eine Vorstufe für Testosteron. Vielleicht ist das auch ein Ansatzpunkt. DHEA sinkt sowieso mit dem Alter, und wenn man Cortison nimmt, dann noch mehr. Vielleicht bekommst du sogar eine DHEA-Messung als Kassenleistung.

  9. #9
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von c.schnuffelblau
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Mir ist noch was zu dir eingefallen ... hast du nicht mal Hydrocortison genommen? Nimmst du das noch?
    WOW! Du hast ja ein super Gedächnis!!!! Nein, nehme ich schon lange nicht mehr. Das hatte damals meinen Diabetes wirklich sehr verschlimmert. Und ich hatte keinen Mangel von diesem oder jenem Hormon. Ich hatte einfach eine Depression.

    Cortisol steht in Wechselwirkung mit DHEA, und DHEA ist u.a. eine Vorstufe für Testosteron. Vielleicht ist das auch ein Ansatzpunkt.
    jetzt, wo Du DHEA sagst, ich glaube das, habe ich von meinen Arzt in Hamburg bekommen. Wir haben es 2 x probiert in unterschiedlicher Dosierung. Und jedes mal bin ich schlimm depressiv geworden.
    Mit meiner neuen Ärztin werde ich ein Rumprobieren der Dosis des Östrogens mal probieren. Ich denke, schlimmer geht nimmer. Und ich werde nicht mehr so offen sein und alles erzählen. Nur das Nötigste. Ist wohl besser.

  10. #10
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von c.schnuffelblau
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    Standard AW: Ist Gyn unsensibel oder bin ich zu empfindlich?

    Zitat Zitat von Schlomis Muddi Beitrag anzeigen
    Mir ist sowas mal beim Tierarzt passiert. Der Umgang mit meinem todkranken Tier war richtig schlimm; teure und unnötige Diagnostik wurde angeraten. Mit einfachem Abhören, was sich bei akuter Luftnot m. E. irgendwie aufdrängt, hätte man alles klären und das Tier schonen können. Das hatte die TÄ verweigert.

    Am Ende war ich die Böse, weil ich offensichtlich kein Geld für Röntgen und Labor hätte . Nachdem ich jahrelang meine Chroniker dort in Behandlung hatte und immer carte blanche bei der Behandlung gegeben hatte… Hab aufgrund dessen eine andere Praxis kennengelernt und als „Fast-24-h“-Akutpraxis behalten.
    oh jee, das ist schlimm! Es ist unfassbar wie böse manche Menschen sind. Für das Tier, aber auch für Dich!
    Schön, daß Du eine gute Praxis gefunden hast!

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