Bei zu viel T4 steigt nicht nur ft4, sondern auch gesamt-T4
und T3. Es liegt kein erniedrigtes T3 vor, zumindest nicht auf den Gesamtstoffwechsel bezogen, denn du musst ja auch das zelluläre T3 miteinbeziehen, das sich gar nicht messen lässt. Grundsätzlich gilt, je mehr Substrat, desto mehr Produkt entsteht, also je mehr T4, desto mehr T3. Das niedrigere ft3 ist lediglich der Versuch das zu hohe T4 abzufedern, sodass es zu keinem weiteren
Anstieg des T3 kommt, dabei kommt es aber auch zu keinem
Abstieg des T3, sodass UF Symptome entstehen könnten.
Viele Zellen exprimieren die D2 Dejodase, die ausschließlich in ft3 umwandeln,
nicht rt3. Darunter sind Herz, Muskeln, Nervensystem.
Hier gilt umso mehr, je mehr Substrat, desto mehr Produkt. Der ft3 Spiegel im Blut entsteht hauptsächlich aus der Dejodierung in Leber und Niere und zwar durch die D1 Dejodase, die sowohl in ft3 wie rt3 umwandelt. Hier kann ft3 bei steigendem T4 also fallen, weil stattdessen in rt3 umgewandelt wird.
Das ist der Grund, warum der Ft3 Spiegel im Blut nicht die zelluläre T3 Konzentration wiederspiegelt. Du kannst also bei einer Zelle, die nur die D2 Dejodase exprimiert, zu hohes zelluläres T3 haben. Der niedrigere ft3 Spiegel im Blut (durch zu hohes ft4) sorgt lediglich dafür, dass nicht zusätzlich zu viel T3 in die Zelle gelangt.