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Thema: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

  1. #1
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    Standard Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Hallo zusammen, ich bräuchte mal ein Brainstorming. Im Jahr 2011 bekam ich die Diagnose Hashimoto – zunächst seronegativ, später mit Antikörpern. SD-Volumen damals noch 8ml. 2014 verschrieb mir ein Arzt, dem ich heute noch dankbar dafür bin, zusätzlich Thybon. Damit ging es mir lange gut, auch meine Schwangerschaft 2016/17 war unkompliziert. Meine Medikamentendosis kreist seit langem um 175 LT und 15 Thybon – mal etwas mehr, mal etwas weniger. Beim letzten Ultraschall 2020 fragte mich der Doc, ob ich an der Schilddrüse operiert wäre, weil er kein Gewebe mehr finden könne (so hat er sich ausgedrückt).
    So weit ein kurzer Überblick. Ins MB-Forum treibt mich etwas, was nun seit drei Jahren in regelmäßigen Abständen passiert und was ich zunächst für weitere Hashimoto-Schübe gehalten habe: Ich bekomme plötzlich unerträgliche Überfunktionssymptome, die sich nur dadurch lindern lassen, dass ich meine Tabletten vorübergehend entweder stark reduziere oder sogar ganz absetze (meist so für 1-2 Wochen). Bedingt durch Corona, Umzug und Arztwechsel habe ich der Sache bislang noch nicht wirklich nachgespürt, denn das war immer ein Spuk, der nach 4-6 Wochen vorbei war. Dann kehrte die alte Unterfunktion wie gewohnt zurück, ich bin auf meine normale Dosis zurück und für ein paar Monate war wieder alles gut.

    Aber inzwischen nervt es mich. Pünktlich Ende September ist es wieder passiert, ich hab's relativ schnell im Griff gehabt, aber jetzt ist es schon wieder so weit. Ich war im Oktober zur Blutabnahme, die die ÜF null widergespiegelt hat, die freien Werte waren sogar nur im unteren Normbereich (Werte sind in meinem Profil). Hab ich darauf zurückgeführt, dass ich zwischendurch fünf Tage gar keine Medikamente genommen habe und drumherum auch erst mal nur die halbe Dosis.
    Mein neuer Hausarzt zeigt sich überfordert und hat mich zum Endo geschickt. Ich hab auch schon einen Termin – im Februar. Das nützt mir aktuell natürlich wenig. Vor einigen Tagen kam mir dann die Idee: Was, wenn das gar keine weiteren Hashimoto-Schübe sind, sondern sich inzwischen eher in Richtung Basedow bewegt? Ich weiß, das ist eine Verlegenheitsdiagnose, aber ganz von der Hand weisen kann ich das nicht. Mein Vater hat Basedow. Was bei mir passiert, steht eigentlich perfekt hier beschrieben: https://schilddruesen-unterfunktion....w-mischformen/

    Ist das das letzte Aufbäumen meiner so gut wie toten Schilddrüse, die ab und an noch mal richtig losfeuert? Wie kann ich jetzt herausfinden, was eigentlich los ist? Antikörper? Szintigrafie? Sollte ich eher zu einem Nuklearmediziner? Wäre eine OP eine Option?
    Geändert von runaway85 (07.12.22 um 12:06 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Ich war im Oktober zur Blutabnahme, die die ÜF null widergespiegelt hat, die freien Werte waren sogar nur im unteren Normbereich (Werte sind in meinem Profil). Hab ich darauf zurückgeführt, dass ich zwischendurch fünf Tage gar keine Medikamente genommen habe und drumherum auch erst mal nur die halbe Dosis.
    Jene Werte sind, klar, für die Tonne. Interessanter sind wohl die vom Oktober 2021, aber da fehlt die Angabe, wann du die letzte T3-Dosis vor der Kontrolle eingenommen hast (und auch, wann du die 15 Thybon nimmst). Denn dein fT3-Spiegel ist wahrscheinlich wesentlich höher als das, was der Wert X Stunden nach Einnahme zeigt..

    Ich bin daher mal vorsichtig eher der Meinung, dass du zu viel T3 nimmst *und* glaubst, dass du (auf die Dauer) hohe Werte brauchst (und dir evtl. nicht klar ist, wie hoch dein Wert ohne lange T3-Karenz ist), siehe bereits hier, wo du einen Hashimoto-Schub verdächtigt hast: https://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?1276503-Schub-%96-%DCberfunktion

    PS

    Überfunktionssymptome, die sich nur dadurch lindern lassen, dass ich meine Tabletten vorübergehend entweder stark reduziere oder sogar ganz absetze (meist so für 1-2 Wochen).
    Einen klareren Beweis, dass du weder Schübe, noch Basedow hast, kann es gar nicht geben. Du brauchst nicht zum Arzt, bloß deine Dosis ordentlich anpassen.
    Geändert von panna (07.12.22 um 12:40 Uhr)

  3. #3
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Ich gehe immer ohne Medikamenteneinnahme zur Blutabnahme, es war also 24 Stunden her.

    Aber ja, das ist durchaus auch eine Möglichkeit. Dann geh ich mit dem T3 mal runter. Das ist ja einfach getan.

  4. #4
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Noch etwas, ungebeten zwar, aber doch:

    Deine Werte vor Einstieg mit Thyroxin waren vollkommen normal. Ich würde an deiner Stelle nicht ohne Weiteres davon ausgehen, dass deine Schilddrüse nicht mehr auffindbar klein ist. Sicherlich hat sie sich verkleinert unter 10+ Jahre TSH-suppressiver Hormoneinnahme, aber das wäre reversibel. Würde das mal bei einem guten Nuklearmediziner gegenchecken lassen.

    Wenn du T3 wirklich ordentlich senkst, wozu ich dir raten würde, müsstest du wohl auch Thyroxin senken.

  5. #5
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Wenn du seit Anfang/Mitte Oktober die Dosis wieder konstant genommen hast, wäre das lange genug, um jetzt bei einer neuerlichen BE realistische Werte zu bekommen. Die sollte der HA wohl ohne Überforderungsgefühl schaffen. Der Termin im Februar liegt dann genau richtig, die Auswirkung einer jetzigen/baldigen Dosisänderung im Blut zu sehen.

    Für mich klingt es auch nach Überdosierung. Dass du den TSH im Profil nicht angibst, liegt wohl daran, dass er dauerhaft supprimiert ist, oder?
    Du hattest schon 2020 einen recht hohen fT3-Wert. Da du damals noch Novothyral genommen hast, vermutlich als Einmaldosis und mit mind. 24h Karenz nach Tabletteneinnahme, richtig?

    Manche Organismen können eine langfristige Überdosierung ziemlich symptomlos ertragen, aber manchmal kommt irgendwann der Knackpunkt, wo das nicht mehr der Fall ist und dann scheinbar völlig neue Probleme auftauchen. Aber eben nur scheinbar, weil ihre Wurzeln alt sind.

    edit: Hat sich überschnitten, also tatsächlich auch jetzt noch 24h Karenz. T3 hat eine Halbwertszeit von ca. 16h. Zum Zeitpunkt der BE sind also schon 1 1/2 Halbwertszeiten vorbei, also nur noch weniger als 3/8 der ursprünglichen Dosis im Blut.
    Geändert von Flamme (07.12.22 um 13:20 Uhr)

  6. #6
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Zitat Zitat von panna Beitrag anzeigen
    Noch etwas, ungebeten zwar, aber doch:

    Deine Werte vor Einstieg mit Thyroxin waren vollkommen normal. Ich würde an deiner Stelle nicht ohne Weiteres davon ausgehen, dass deine Schilddrüse nicht mehr auffindbar klein ist. Sicherlich hat sie sich verkleinert unter 10+ Jahre TSH-suppressiver Hormoneinnahme, aber das wäre reversibel. Würde das mal bei einem guten Nuklearmediziner gegenchecken lassen.

    Wenn du T3 wirklich ordentlich senkst, wozu ich dir raten würde, müsstest du wohl auch Thyroxin senken.
    Ja, sie hat sich verkleinert. 2015 war sie bei 5 ml, 2018 bei 3 ml, 2020 dann "nicht auffindbar" (ich hab ihn dann nicht gebeten, das zu beziffern, weil er das wohl getan hätte, hätte er es gekonnt).

    Zitat Zitat von Flamme Beitrag anzeigen
    Für mich klingt es auch nach Überdosierung. Dass du den TSH im Profil nicht angibst, liegt wohl daran, dass er dauerhaft supprimiert ist, oder?
    Genau. Ich hab ihn hier, er liegt bei 0,03.

    Zitat Zitat von Flamme Beitrag anzeigen
    Du hattest schon 2020 einen recht hohen fT3-Wert. Da du damals noch Novothyral genommen hast, vermutlich als Einmaldosis und mit mind. 24h Karenz nach Tabletteneinnahme, richtig?
    Ja. Ich hab 2015 erst Thybon genommen, bis sich 15 als Wohlfühldosis herausgestellt hat (auch nach Werten). Um nicht immer teilen zu müssen, bin ich auf Novothyral 75 gewechselt. Das hab ich dann 2020 wieder geändert, um besser senken zu können, falls es erforderlich ist.

    Ich hab nicht vergessen, dass damals hier schon der Gedanke aufgetaucht ist, es könnte schlicht und ergreifend zu viel T3 sein. Ich hab auch weniger probiert, fühlte sich immer mies an (bis jetzt). Im Moment nehme ich überhaupt kein T3, das lasse ich jetzt erst mal so und höre mal, was der Endo im Februar meint.

  7. #7
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Zitat Zitat von runaway85 Beitrag anzeigen
    Wie kann ich jetzt herausfinden, was eigentlich los ist? Antikörper? Szintigrafie? Sollte ich eher zu einem Nuklearmediziner? Wäre eine OP eine Option?
    Wenn du überprüfen willst, ob an deiner Mischform-Überlegung was dran ist, dann brauchst du einen TRAK-Wert in der Phase mit der gefühlten Überfunktion.

    Ansonsten kann ich die Gedanken zur Überdosierung immerhin nachvollziehen.

  8. #8
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Vielen Dank, Irene. Ich schaue mal, ob ich da am Montag beim Hausarzt was erreichen kann.

    Nachvollziehen kann ich die Gedanken zur Überdosierung auch. Meine Medikation ist hoch. Meine Wohlfühl-freien-Werte sind es auch, ich brauche den ft4 bei 1,5 und den ft3 zwischen 3,8 und 4, damit ich mich gut fühle. Das hab ich jetzt über die Jahre herausgefunden.
    Was mich stutzig macht, sind mehrere Dinge. Ich war schon zweimal überdosiert, als es völlig klar war – einmal, weil ich im Urlaub nicht aufgepasst und versehentlich für knapp zwei Wochen die doppelte Dosis LT erwischt habe und dann noch nach der Geburt meiner Tochter, weil mir niemand sagen konnte, wann ich senken soll. Als ich nach drei Wochen bei der Blutabnahme war, sprang der Arzt erst mal im Sechseck
    Beide Episoden hatten gemeinsam, dass ich einfach nur recht aufgedreht war und sich das sehr schnell gegeben hat, nachdem ich wieder gesenkt habe. Da sind aber nie solche Dinge passiert, wie sie seit 2020 passieren. Immer, wenn es so hochschießt, spüre ich die Schilddrüse. Mit Kribbeln, teilweise mit Schluckbeschwerden. Dieses Frühjahr war das so schlimm, dass ich kurz dachte, ich hätte eine Angina, aber der Schmerz war im Kehlkopfbereich und nicht an den Seiten. Ich habe dann teilweise ÜF- und UF-Symptome gleichzeitig. Diesen "Schub" im Frühjahr hab ich bemerkt, als er angefangen hat. Als hätte einer einen Schalter umgelegt, ging es mir innerhalb von 15 Minuten extrem beschissen, der Hals tat weh, ich war weinerlich und gereizt, hatte Schlafprobleme, abwechselnd hohen Puls und Blutdruck und dann wieder niedrigen. Es hat sechs Wochen gedauert, bis es wieder okay war. An den Blutwerten hat sich das nicht gezeigt, die waren wunderschön – im Gegenteil, der ft3 war mir dann sogar schon wieder etwas zu niedrig.

    Auch jetzt gerade finde ich extrem eigenartig, dass sich mehrere Dinge treffen. Ich hab am Montag aufgehört, meine Tabletten zu nehmen. Ich fand selbst die kleinste Dosis unerträglich. Einerseits schlafe ich nicht gut, weil zu aufgedreht, und andererseits hatte ich Mittwoch Vormittag erst mal eine richtige Fröstelepisode, wo mir kalt war, dass ich gezittert habe. Auch gestern Abend hatte ich das deutliche Gefühl, dass der Speicher leer ist und dachte, ich teste heute mal 25 LT – nee, war jetzt wieder zu viel.
    Ich fühle mich nicht einfach überdosiert. Ich fühle mich verdreht und krank. Ich schaue am Montag mal, dass der Hausarzt die Antikörper checkt und vielleicht mal einen Ultraschall macht.

  9. #9
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Ich persönlich weiß inzwischen, dass ich mich nicht sicher nach Gefühl (bzw. dem Eindruck einer Über- oder Unterfunktion) dosieren kann, dafür reicht auch mein ganzes Wissen nicht.

    Es gibt übrigens keine eigenständigen Mischform-Symptome, die TRAK steuern die Schilddrüse einfach in Richtung Überfunktion (und ggf. Augenproblem, aber das ist ja hier nicht Thema). Der einzige Unterschied zur Überdosierung ist, dass von einer Überdosierung der FT4-Wert stärker betroffen ist. Aber bei leichten Formen ist das auch kein sicheres Kriterium.

    Ich würde mal beim Arzt fragen, ob ein Teil der Beschwerden zu einer Panikstörung passen würde.
    Geändert von Irene Gronegger (11.12.22 um 11:58 Uhr)

  10. #10
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    Standard AW: Basedow zusätzlich zu/statt Hashimoto?

    Eine Panikstörung? Interessanter Gedanke. Ich kann mal fragen, wenn ich morgen mit meiner Ärztin telefoniere.
    Ich war letzte Woche bei meiner alten Ärztin, die mir damals die Diagnose gestellt und mich seitdem behandelt hat. Sie hat geschallt - kleine, echoarme SD, wie zu erwarten war. Aufnahmen hat sie mir mitgegeben.
    Die Blutwerte find ich spannend, die hatte ich vorhin in der Post:

    Ft3: 1,9 (2,0-4,4)
    Ft4: 0,7 (0,8-1,7)

    Sie hat auch Antikörper gecheckt:
    TPO-AK: 45 (<34)
    TRAK: 2,5 (<1,8)

    Beide erhöht. Auch die für Basedow.

    So. Und nun? Medikamente kann ich seit zwei Wochen nicht nehmen, weil ich sie nicht ertrage. Nicht mal 25 LT. Insofern überraschen die freien Werte mich nicht … aber nein, eine simple Überdosierung erklärt das alles doch nicht.

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