Hallo zusammen.
Ich bin neu hier und hatte bisher schon etwas quergelesen was mir schon ein wenig geholfen hat.
Ich bin maennlich, 34 Jahre alt und bin Auswanderer, der in Kanada lebt.
Vor ueber 10 Jahren wurde meine SD entfernt aufgrund eines riesigen Knotens. Seitdem nehme ich 125 μg L-Thyroxin ein.
Das hat auch bisher hervorragend geklappt, ohne irgendwelche Beschwerden oder sonstiges was mir aufgefallen waere. Bisher hatte ich auch keine grossen Gedanken um die SD-Tabletten gemacht: Pille morgens eingeworfen, alles gut. Selbst wenn ich mal dusseligerweise fuer 1-2 Tage die Tabletten vergessen hatte, hatte ich keine Beschwerden (nichts was mir aufgefallen waere).
Ich bin ein recht ausgeglichener, ruhiger Mensch, der bisher noch nie mit Angstzustaenden oder sowas zu kaempfen hatte. Auch Stress hat mir bisher nicht viel ausgemacht.
Ausser L-Thyroxin nehme ich keine Medikamente oder Ergaenzungsmittel. Bin normalgewichtig, sportlich und ansonsten gesund.
BE-Werte findet ihr meinem Profil.
Der Ausloeser
Nun aber folgendes: Ende letzten Jahres war ich fuer ein paar Monate in Deutschland und Ende November 2021 sind mir die SD-Tabletten ausgegangen. Ich bin zu einem Arzt in Deutschland, welcher meine Blutwerte genommen hat. Der meinte daraufhin, dass mein TSH-Wert von 2,94 ein bisschen hoch sei und hat mir 150 μg verschrieben. Eine Steigerung von 25 μg ueber dem was ich jahrelang vorher genommen habe.
Der Arzt hatte nichtmal gefragt, wie es mir mit der aktuellen Dosis geht (naemlich super!) Nur den TSH-Wert gemessen und dann entschieden eine Steigerung durchzufuehren. Und ohne mich zu warnen, was fuer Nebenwirkungen auftreten koennen...
Naiv wie ich war habe ich angefangen 150 μg zu nehmen.
Ca. 4-5 Wochen spaeter ging das volle Programm mit Ueberfunktionssymptomen los: Angstzustaende, Panik, Zittern, Schlafprobleme, "Gehirnnebel", Konzentrationsschwierigkeiten, innere Unruhe. Spaeter dann bemerkt: Gewichtsverlust und Haarausfall.
Zum gleichen Zeitpunkt bekam ich dann eine weitere BE. Mein TSH war nun bei 1,59.
Da Ueber- und Unterfunktionssymptome fuer mich da noch ein Fremdwort waren, habe ich auch erstmal keine Verbindung zwischen meinen Leiden und der Dosisaenderung gezogen.
Die aktuelle Situation
Im Februar bin ich dann wieder zurueck nach Kanada und erst Anfaeng Maerz daemmerte es mir, dass die Symptome wohl von der Steigerung kommen. Ich habe dann selbststaendig wieder auf 125 μg reduziert, aber nach 5 Wochen generell keine grosse Verbesserung vernommen. Wobei es in der 4. Woche mir fuer ein paar Tage wieder bestens ging. Waehrend dieser Tage bekam ich aber Corona und mir ging es generell schlecht fuer ca. eine Woche.
In meiner Verzweiflung habe ich dann eine Aerztin in Kanada kontaktiert, meine Situation geschildert und sie hat mich nun erstmal auf 112 μg reduziert.
Ich bin nun seit etwas mehr als 3 Wochen auf 112 μg und generell sehen meine Tage wie folgt aus: Morgens wache ich auf und merke wie ich unruhig werde und Panik/Aengste sofort einsetzen. Ueber den Tag hinweg pegelt sich das dann ein, dann habe ich nur noch leichte Aengste, aber einen konstanten Druck im Kopf / leichte Kopfschmerzen. Gegen Abends geht es dann noch mal ein kleines Stueck besser - wobei ich mich dann teilw. auch nicht 100% fuehle.
Seit den letzten paar Tagen wache ich aber mitten in der Nacht auf (hatte ich seit Anfang Januar nicht mehr) und bekomme Zittern in den Beinen und Panik aus heiterem Himmel. Dann kann ich auch nicht mehr oder nur schwer wieder einschlafen.
Fragen
- Soll ich den saueren Apfel beissen und wieder auf 125 μg erhoehen oder bei 112 μg vorerst bleiben? Ich habe mal durchgerechnet, da ich damals nicht immer super zuverlaessig mit der Einnahme von 125 μg war. Angenommen ich vergass eine Tablette alle zwei Wochen (125 μg), dann lande ich bei einer durchschnittlichen Dosis von 116 μg, welche Nahe an meinen jetzigen 112 μg ist - klingt fuer mich akzeptabel
- Wie waren bei euch die Dosisaenderungen und Symptome? Ich lass, dass es mehrere Monate dauern kann, bis man wieder mental fit im Kopf ist (auch wenn die Werte wieder passen). Wann war bei euch denn ungefaehr der Zeitpunkt, wo ihr zumindest wieder bei 70-80% wart?
- Von meinen frueheren TSH-Werten scheine ich am besten so um den Wert 3 zu funktionieren. Wuerdet ihr den als zu hoch einschaetzen?
Ich wuerde generell gerne auch eure Verlaeufe lesen, und wie viel Zeit es gebraucht hat, bis ihr euch wieder gut fuehltet. Das wuerde mir ein bisschen Hoffnung geben, da meine Lebensqualitaet zzt. sehr leidet.
Danke schonmal!