Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich bin eine der 'Neuen' und möchte mich kurz vorstellen, bevor ich mit meinem eigentlichen Anliegen beginneIch bin die Mondtochter und 31 Jahre alt. Vor einigen Jahren hatte ich mich bereits im Forum angemeldet, hatte damals allerdings nicht den 'Mut', weiterzuschreiben. Daher nun ein neuer Anfang.
Hashimoto (bzw. die Unterfunktion) wurde bei mir diagnostiziert, als ich 16 war. Symptome hatte ich allerdings schon in der Kindheit. Mit Beginn der Pubertät wurde es stätig schlimmer. Als ich etwa 11 Jahre alt war, fielen mir plötzlich alle (Kopf-)Haare aus, bis keines mehr übrig war. Wir liefen von einem Arzt zum anderen, aber niemand wusste, was die Ursache ist. Die anderen Symptome wurden ignoriert bzw. nicht damit in Verbindung gebracht. Zwar stellte ein Endokrinologe fest, dass meine Schilddrüse zu klein ist und sich 'auflöst', aber mit dem Kommentar, dass ich dann halt als Erwachsene keine Schilddrüse mehr hätte, war es das auch schon und wir wurden entlassen. Das war damals sehr ermüdend.
Nun, dann die Diagnose Hashimoto einige Jahre später. Ich begann, Schilddrüsentabletten zu nehmen und alle drei Monate zur Blutentnahme zu gehen. Mir wurde nie erklärt, was das nun genau sei, wie es entsteht, worauf ich achten muss.. Da wurden wir so ziemlich im Unklaren gelassen.
Natürlich haben wir versucht, uns über Broschüren und im Internet schlau zu machen, aber dass das nicht immer klug ist, wissen hier sicherlich viele
Das Ergebnis ist, dass ich bis heute sehr unsicher bin, was die verschiedenen Werte und alles andere angeht. Jedes Mal, wenn mein Blut kontrolliert wird, heißt es, die Werte seien nicht in Ordnung und die Dosis der Medikamente müsse geändert werden. Entweder das, oder ich gehe mit starken Symptomen (Schüben) zum Arzt und erkläre mich - was darauf hinausläuft, dass man mir sagt, alles sei in Ordnung, denn die Werte seien gerade 'okay'. Dass ich Symptome habe, schieben sie auf das Wetter, die Umstände, Stress..
Mittlerweile bin ich nur noch genervt. Egal, wie viele Ärzte ich besuche, sie alle haben andere Richtwerte, keiner konnte mir bisher adäquat helfen.
Jetzt sitze ich hier, mitten in einem Schub, könnte den ganzen Tag nur heulen und weiß einfach nicht weiter.. Letzte Woche war ich zum Bluttest, da rief mich nachmittags die Sprechstundenhilfe an und sagt, die Werte seien viel zu niedrig. Auf meine Frage, wie die Dosis denn nun geändert werden soll, sagt sie 'Gar nicht, der Arzt sagt, Sie sollen in drei Monaten zur Kontrolle kommen.'
Da habe ich dann, entgegen meiner sonst eher ruhigen Art, nicht locker gelassen und habe dem Arzt am nächsten Tag von meinen Symptomen erzählt. Er einigte sich dann darauf, die Dosis zu verringern - auf 50Mikrogramm Thyroxin.
Das nehme ich nun eine Woche und habe das Gefühl, alles wird nur schlimmer.
Natürlich erwarte ich nach dieser kurzen Zeit keine großen Veränderungen, aber so schlecht wie momentan ging es mir lange nicht. Obwohl ich sonst ein eher positiver, optimistischer Mensch bin, plagen mich seit einiger Zeit depressive Verstimmungen und ich würde mich am liebsten nur noch verkriechen. Es ist wirklich schlimm.
In meinem Stress habe ich natürlich vergessen, die Werte als Kopie mitzunehmen. Der Arzt sagte nur, der Wert sei bei 0,23. Welcher Wert? Keine Ahnung. Erklärungen bekomme ich nie.
Ihr seht, es ist alles sehr verwirrend. Rügt mich ruhig, ich weiß, dass ich da nach all den Jahren viel informierter sein müsste, aber nach den vielen, vielen Ärzten, Medikamentenwechseln, unterschiedlichen Informationen.. Da habe ich irgendwann nur noch abgeschaltet.
Wieso ändert sich die Dosis bei mir so oft? Weshalb gibt es hier keinen vernünftigen Arzt, der weiß, was er tut? Und weshalb habe ich das Gefühl, die Einzige in meinem Umfeld zu sein, die solche Probleme hat?
Vielleicht könnt ihr mir helfen. Wenn nicht, dann reicht es vielleicht einfach schon, dass ich mich hier erklären konnte.
Entschuldigt den langen weinerlichen Text. Einen schönen Abend euch allen und haltet die Ohren steif
Mondtochter