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Thema: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

  1. #1

    Standard Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Guten Abend zusammen,

    ich bin männlich, 50 und zum Jahreswechsel nach Süd-Europa umgezogen. Hier wurde mir von einem Versicherungsmakler empfohlen, für den Abschluss einer privaten Krankenversicherung zunächst einen Check-Up zu machen, da ich länger keinen hatte. Und, wie Ihr vielleicht erraten könnt, war der Schilddrüsenwert nicht gut. Also der TSH extrem niedrig. Da war natürlich die Freude groß und auch das mit der privaten Krankenversicherung hat sich erstmal erledigt, wegen nicht kalkulierbarem Risiko. Aber das ist eine andere Geschichte, ich bin hier mittlerweile immerhin "gesetzlich" versichert.

    Da ich hier naturgemäß noch keinen "Arzt des Vertrauens" habe, wurde mittlerweile der Arzt, bei dem ich Mitte Januar den ersten Check-Up gemacht habe auch ganz offiziell mein Hausarzt. Aber das Vertrauen hält sich noch etwas in Grenzen. Immerhin, er hat gleich nach dem niedrigen TSH-Wert gesagt, dass er mich dafür zu einem Spezialisten schickt. Zum besten Endokrinologen des Landes, in der Hauptstadt, lehrt an der Uni, er war dort selbst mal Patient.

    Die Vorgehensweise ist jetzt so, dass ich nicht ständig zum Endokrinologen fahre (bisher nur 1 Mal im Februar), sondern der mir aufträgt, wann ich welche Blutuntersuchungen beim Hausarzt machen soll und ich ihm dann die Resultate schicke. Dann werde ich angerufen mit der Diagnose oder dem weiteren Vorgehen. Der Hausarzt begnügt sich aber nicht mit der Rolle des Blutabnehmers, was ich auch irgendwie verstehen kann, und stellt seine eigenen Diagnosen. Das ist jetzt der Teil, der mich irritiert.

    Im Februar war ich also beim Endokrinologen, der einen Ultraschall gemacht hat. Seine Diagnose war an dem Tag bereits eine Autoimmune Thyroiditis. Und er hat mir eine Blutuntersuchung aufgetragen. Die Werte stehen im Profil, aber TSH: unterirdisch, FT4: 33.10 (10.00 – 23.00), TRAK: 2.49 (< 1.75), TPO-AK: 392,2 (< 5.6), Tg-AK: 259.4 (< 4.1). Dazu ein Vitamin D Mangel an der Grenze zum schweren Mangel.

    Der Hausarzt sagt daraufhin bei der Übergabe der Laborwerte: "Hashimoto! Nehmen Sie täglich 2x 10mg Carbimazol und 1x wöchentlich 50.000 IU (IE) Vitamin D3." OK, dass Hashimoto Quatsch ist, wusste ich schon, aber kann ja mal passieren. Bei der Apotheke wurde ungläubig nachgefragt, ob ich wirklich 50.000 IU brauche, nicht etwa 5.000? Das sei schon heftig.

    Ich habe die Werte dann zum Endokrinologen geschickt und bekam von dort die Diagnose "Graves Disease" (Morbus Basedow). Ich soll täglich 2x 5mg Carbimazol nehmen und 2.000 IU Vitamin D3. Das habe ich dann gemacht. Nach 1 Woche Leberwerte checken lassen und nach 3 Wochen TSH, FT4, Leberwerte und CBC (Blutbild).

    Jetzt waren die 3 Wochen um und ich habe heute die Laborwerte vom Hausarzt bekommen. Das TSH ist unverändert supprimiert, FT4 jetzt im oberen Normalbereich: 20.70 (10.00 – 23.00).

    Der Hausarzt, dem ich zwischenzeitlich gesagt habe, dass ich wie vom Endokrinologen verschieben nur 2x 5mg Carbimazolo nehme (er so: jaja, genau das habe ich ja auch gesagt) sagt darauf heute: Ich soll die Carbimazol-Dosis verdoppeln auf insgesamt 20mg/Tag und in 3 Monaten wiederkommen.

    Ich habe die Laborwerte heute an den Endokrinologen geschickt, aber es ist Freitag und ich habe keine Antwort mehr bekommen vor dem Wochenende. Hatte ich auch nicht erwartet und ich werde bestimmt am Montag oder Dienstag angerufen mit einer guten weiteren Vorgehensweise.

    Aber... ich ärgere mich schon über den Hausarzt. Ich bin mir doch ziemlich sicher, dass sein Ratschlag Unfug ist. Ganz sicher nehme ich nicht die doppelte Dosis und komme nach 3 Monaten wieder. Nach dem, was ich bisher gelesen habe, hatte ich gehofft, die Dosis eher zu verringern oder vielleicht beizubehalten?

    Jedenfalls, bevor ich mir jetzt das ganze Wochenende das Hirn zermatere und doch nichts machen kann, frage ich doch lieber hier die lieben Fachleute. Wie schätzt Ihr die Werte / Medikamenten-Einstellung ein?

    Tut mir leid, dass es so lang geworden ist.

    Ein schönes Wochenende allerseits

  2. #2
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Ist der fT3-Wert nicht bestimmt worden? Der wäre wichtig, auch für den weiteren Therapieverlauf.

  3. #3

    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    nein, leider nicht

  4. #4
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Der Arzt könnte den fT3-Wert vom Labor nachfordern. Zur Hemmerdosis können dir hier im Forum andere besser helfen als ich. Aber der fT3-Wert wär schon wichtig.

  5. #5

    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Okay, danke, das ist gut zu wissen. Den könnte ich das nächste Mal dazuschmuggeln zu den Werten, die der Endo haben will. Jetzt kann ich etwas schlecht argumentieren, wo das herkommt. Aber ich schau mal.

  6. #6
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von roxanne
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Der Hausarzt kennt sich nicht aus, also nicht auf ihn hören. Er reagiert auf den supprimierten TSH, aber es dauert bis der sich gerappelt.
    Ft4 ist schon gut runtergegangen, die vom HA vorgeschlagene Verdoppelung der Dosis ist zu heftig. Der empfohlene nächste BE Termin viel zu spät. Wenn Du das machst bist du ganz sicheren UF.
    Ich würde erstmal bei der bisherigen Dosis bleiben bis Du mit dem Endo gesprochen hast. Der scheint sich besser auszukennen.

  7. #7
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Im Februar war ich also beim Endokrinologen, der einen Ultraschall gemacht hat. Seine Diagnose war an dem Tag bereits eine Autoimmune Thyroiditis. Und er hat mir eine Blutuntersuchung aufgetragen. Die Werte stehen im Profil, aber TSH: unterirdisch, FT4: 33.10 (10.00 – 23.00), TRAK: 2.49 (< 1.75), TPO-AK: 392,2 (< 5.6), Tg-AK: 259.4 (< 4.1). Dazu ein Vitamin D Mangel an der Grenze zum schweren Mangel.

    Der Hausarzt sagt daraufhin bei der Übergabe der Laborwerte: "Hashimoto! Nehmen Sie täglich 2x 10mg Carbimazol und 1x wöchentlich 50.000 IU (IE) Vitamin D3." OK, dass Hashimoto Quatsch ist, wusste ich schon,
    Hallo Martin, solange der fT3-Wert fehlt, besteht für mich eine kleine diagnostische Unsicherheit. Der ist nämlich essentiell wichtig, denn er verhält sich bei MB anders als bei einer hashitoxikose-bedingten Überfunktion. Und bei MB zeigt die fT3-Entwicklung auch ein wenig an, wie es mit der MB-Aktivität aussieht. Der Wert gehört immer dazu! Wären deine TRAK viel stärker erhöht, wäre das wohl eher MB, aber bei diesem Wert bleiben kleine Zweifel. Besser als der Endo wäre die Bildgebung bei einem Nuklearmediziner gewesen, denn eine Szintigrafie kann evtl. Unsicherheiten, aber auch eine sog. Doppler-Sonografie, wenn der Arzt erfahren ist. -

    Die Höhe des fT4 spricht schon eher auch für MB, aber wie gesagt - fT3 wäre wirklich essentiell wichtig gewesen, bei MB ist es verhältnismäßig stärker erhöht als fT4. .

    Die anfängliche Dosis von 10 mg war/ist etwas zu niedrig gewesen. Aber gewirkt hat es Für eine Verdopplung spricht nichts, ich würde die 10 mg jetzt weiternehmen bis zur nächsten Kontrolle, die natürlich nicht in 3 Monaten, vielmehr in 3 Wochen stattfinden und neben Leberwerte auch die Leukozyten umfassen sollte. Alles mit einer Prise Salz, weil der fT3-Wert genau hier auch wichtig wäre.

    Vitamin D: Ich würde bei deinem Stand 3-4 Monate lang 3-4000 iE pro Tag nehmen und dann Kontrolle.

  8. #8

    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Vielen Dank für die Antworten, Ihr beiden!

    OK, gut, dann bleibe ich bei der Carbimazol-Dosis und bin für das Wochenende erstmal beruhigt. Mal schauen, was der Endo hoffentlich am Montag sagt. Vielleicht möchte er ja noch das FT3 haben. Ansonsten schaue ich mal, wie ich das bekomme. Ich würde jetzt ungern die Ärzte gleich vor den Kopf stoßen nach dem Motto: Ihr habt da was vergessen. Vielleicht kann mir das Labor den Wert ja noch privat analysieren.

  9. #9
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Zitat Zitat von Martin71 Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die Antworten, Ihr beiden!

    OK, gut, dann bleibe ich bei der Carbimazol-Dosis und bin für das Wochenende erstmal beruhigt. Mal schauen, was der Endo hoffentlich am Montag sagt. Vielleicht möchte er ja noch das FT3 haben. Ansonsten schaue ich mal, wie ich das bekomme. Ich würde jetzt ungern die Ärzte gleich vor den Kopf stoßen nach dem Motto: Ihr habt da was vergessen. Vielleicht kann mir das Labor den Wert ja noch privat analysieren.
    Sei nicht zu rücksichtsvoll, es geht um deine Gesundheit. Und: ein wenig Schummeln ist nützlich.
    Sag dem Hausarzt, dass dir der Endo am Telefon sagte, dass das Labor das fT3 vielleicht vergessen hat, das nächste Mal sollte es dabei sein bei MB ...

    Bei der Dosierung ist das fT3 immer wieder hilfreich. Und eine gute Dosierung ist wichtig, unter anderem damit man der Augenbeteiligung keine Tür durch schlechte Werte öffnet.

  10. #10
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung zu Medikamenten

    Zitat Zitat von Martin71 Beitrag anzeigen

    Im Februar war ich also beim Endokrinologen, der einen Ultraschall gemacht hat. Seine Diagnose war an dem Tag bereits eine Autoimmune Thyroiditis. Und er hat mir eine Blutuntersuchung aufgetragen. Die Werte stehen im Profil, aber TSH: unterirdisch, FT4: 33.10 (10.00 – 23.00), TRAK: 2.49 (< 1.75), TPO-AK: 392,2 (< 5.6), Tg-AK: 259.4 (< 4.1). Dazu ein Vitamin D Mangel an der Grenze zum schweren Mangel.

    Der Hausarzt sagt daraufhin bei der Übergabe der Laborwerte: "Hashimoto! Nehmen Sie täglich 2x 10mg Carbimazol und 1x wöchentlich 50.000 IU (IE) Vitamin D3." OK, dass Hashimoto Quatsch ist, wusste ich schon, aber kann ja mal passieren.
    Kommt darauf an, lass dir den Ultraschall-Befund besser schriftlich geben. Vielleicht ist die Schilddrüse ja verkleinert und ein Basedow-Schub überlagert gerade Hashimoto. Wäre zumindest denkbar ...

    Bei Basedow hilft Pannas Einführungsbeitrag. Wenn es mehr in Richtung Hashimoto geht, meine Website. Und zu beidem die Bücher der Forumsbetreiberin.
    Geändert von Irene Gronegger (19.03.22 um 13:20 Uhr)

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