Dein Blutzucker und der eine Leberwert ist erhöht. Wie ist den der HbA1c? Abgesehen davon vermisse ich noch das kleine Blutbild. Ohne das nur die SD-Werte zu betrachten halte ich für nicht aussagekräftig.
Dein Blutzucker und der eine Leberwert ist erhöht. Wie ist den der HbA1c? Abgesehen davon vermisse ich noch das kleine Blutbild. Ohne das nur die SD-Werte zu betrachten halte ich für nicht aussagekräftig.
Der HbA1c-Wert beschreibt, wie hoch der Blutzucker in den letzten 8 bis 12 Wochen war. Und das ist vollkommen o.k. Haben wir oben diskutiert, wahrscheinlich war ich am Morgen nicht ganz nüchtern. Restliches Blutbild war komplett o.k. und unauffällig.
Kann, muss nicht. Unterfunktion: du hast keine wirklich eklatante Unterversorgung. Ob man bei evtl. suboptimaler Einstellung welcher Art auch immer Blutdruckprobleme bekommt - weiß nicht. Zumal du ja sonstige Stoffwechselbaustellen hast (Cholesterin?), die nicht neu oder seit der OP da sind und die ja nicht ohne Einfluss auf das Herz/den Blutdruck bleiben?Kann ein veränderter Blutdruck auch mit der LT-Einstellung zu tun haben? In der Übersicht zu Unterfunktion finde ich einige Symptome, die derzeit auf mich zutreffen. Hoher Blutdruck wird leider bei Unter- wie auch Überfunktion aufgeführt.
B-Vitamine, evtl. ein Versuch?Brüchige Nägel, trockene Augen, Gewichtszunahme, Einschlafen der Hände im Bett
Trockene Augen: ja nun, welcher MB-ler hat sie nicht. Hyaluronsäure, ohne Konservierungsstoffe. Bei mir steht je ein Fläschen 1. in der Küche und 2. auf dem Schreibtisch.
Gewichtszunahme: Es kann schon sein, dass Totaloperierte wesentlich mehr aufpassen müssen. Was man mit externer Substitution von Hormonen erreicht, ist keine Abbildung einer völlig natürlichen Stoffwechsellage**. Das heißt, wer eigentlich auch schon bis jetzt hätte etwas aufpassen müssen (s. Eigenbekenntnis betr. Schokolade usw. und man wir halt eben älter), der muss es jetzt erst recht tun, denke ich.
Der Pferdefuß ist bei "zumindest kurz nach der OP", die 125 hast du nicht ganz 2 Monate genommen, nicht lang genug, um potentielle Erscheinungen einer leichten Überdosierung zutage treten zu lassen, außer dass dein Nüchternwert eher hoch war. Aber, ja: Du kannst natürlich ausprobieren, ob dir das auf längere Sicht schmeckt. Ich bin bei Nüchternwert 15 (9-17) skeptisch***, aber ich bin nur ich.Auch wenn die Laborwerte der freien Hormone gut sind, durch den niedrigen TSH die Ärzte sogar eher von Überfunktionausgehen und LT weiter senken wollen, stelle ich mir einfach die Frage, ob ich mich mit höheren Hormonwerten nicht besser gefühlt habe. Kurz nach der OP waren zumindest die oben genannten Symptome nicht vorhanden.
** Ich ziehe ein Paar Werte aus der Zeit zwischen 1. MB und Rezidiv, vorwiegend oder ganz TRAK-frei, aus dem Profil hierhin - schon ganz gut, wenn man sie kennt, Werte mit Schilddrüse und ohne Medikation:
Siehst du, was ich sehe (und fett gemacht habe)?2016
TSH 1,10 (0,27-4,2)
fT3 3,23 (2,21-4,43)
fT4 12,1 (9,3-17)
TRAK 1.5(<1,5)
2017
TSH 1,72 (0,27-4,2)
fT3 3,20 (2,21-4,43)
fT4 11,4 (9,3-17)
TRAK 1.09(<1,5)
2017
TSH 1,02 (0,27-4,2)
ft3 3,51 (2,21-4,43)
ft4 11,9 (9,3-17)
TRAK 0,61 (<1,5)
2020
TSH 0,83 (0,27-4,2)
ft3 3,21 (2,21-4,43)
ft4 10,6 (9,3-17)
Das TSH ist normal.
Dein fT4 liegt etwas tiefer als jetzt unter LT.
Dein fT3 ist klar besser.
Wie ging es dir damals?
Besser als das kann man die Lage von Totaloperierten kaum demonstrieren. Um auf einen vergleichbaren fT3-Serumspiegel zu kommen, brauchen sie unverhältnismäßig viel T4. Aber das ist künstlich und ***ungesund, mittel- und langfristig, der Körper weiß sich auch dagegen zu wehren (TSH weg, Umwandlung gebremst).
Fortsetzung:
https://www.ht-mb.de/forum/showthrea...ose-vs-Gesunde
Zusammenfassung auf Deutsch im Beitrag 7 dort:
https://www.ht-mb.de/forum/showthrea...=1#post2740261
im dort zitierten Artikel das hier:
https://storage.googleapis.com/plos-...58a3e3ffc00195
(schraffiert: Gesunde, Linie: Totaloperierte)
Wieder so viel gelernt..
Die ersten 1-2 Monate nach der OP ging es mir gefühlt besser. Wobei ich das Empfinden heute dann schon für Jammern auf hohem Niveau halte. Aber so ein paar Sachen wie der Blutdruck, Einschlafende Arme im Bett, die brüchigen Nägel sind wirklich neu.
Wie so häufig ist Ursache und Wirkung eben nicht 1:1 nachvollziehbar.
Wenn du so vor zu hohen ft4 Werten warnst, was ist denn eher im Körper "spürbar"? Kann man das überhaupt sagen? Spürt man "falsche" ft3 Werte oder eher das nicht umgewandelte ft4?? Ich hatte es bisher so verstanden, dass das ft3 eigentlich für die Steuerung der Prozesse im Körper Verantwortung trägt.
Und in dem Posting von 2013 deutest du an, dass auch eine senkung des ft4 durch niedrigere LT-Dosierung ggf. den ft3 gar nicht beeinflusst und das Verhältnis der beiden sogar näher in den Bereich vor der OP bringt?
Boah...ist das alles kompliziert, wenn man es genau wissen möchte. Da ist es doch einfacher, die Ärzte bestimmen nur den TSH und sagen: Alles gut oder nicht![]()
Ja, leider.
Ich warne die, denen es prächtig geht und solange das so bleibt, vor gar nichts.Wenn du so vor zu hohen ft4 Werten warnst, was ist denn eher im Körper "spürbar"? Kann man das überhaupt sagen? Spürt man "falsche" ft3 Werte oder eher das nicht umgewandelte ft4?? Ich hatte es bisher so verstanden, dass das ft3 eigentlich für die Steuerung der Prozesse im Körper Verantwortung trägt.
Was man spürt, ist eine suboptimale Einstellung. Du kannst das nicht mehr immer sauber in UF vs ÜF auseinanderdividieren. - Jener zitierte Artikel zeigt nur sehr deutlich, woran das liegt, wenn man die Werte von Gesunden mit denen von Totaloperierten vergleicht. Letztlich liegt es an folgendem Umstand: T4 wird im Körper in T3 umgewandelt. 80% in der Leber und anderen Organen des Körpers, aber ca. 20% wird in der Schilddrüse selbst umgewandelt. Dieser Anteil ist klein, ca. 6 mcg/Tag, aber nicht nichts. Hat man Glück, kompensiert die körpereigene Umwandlung den fehlenden Anteil aus der Schilddrüse. Aber Kandidat Nr. 1 für eine zusätzliche T3-Substitution sind dennoch Totaloperierte mit verbleibenden Symptomen. - Den Wegfall des Schilddrüsenanteils kann man nicht durch *noch mehr* T4 erzwingen, erstens weil man das *noch mehr* sehr wohl spürt, vielleicht weil da ein Gleichgewicht ins Wanken und der Regelkreis evtl. auch auf die schiefe Bahn gerät. Nämlich, das TSH geht weg, aber das TSH hat auch für die Umwandlung im Körper eine wichtige Rolle.
Bei Nichtoperierten mit Schilddrüse kann eine Senkung eines viel zu hohen T4-Anteils schon auch das fT3 positiv beeinflussen. Bei Totaloperierten evtl. auch, aber in engeren Grenzen.Und in dem Posting von 2013 deutest du an, dass auch eine senkung des ft4 durch niedrigere LT-Dosierung ggf. den ft3 gar nicht beeinflusst und das Verhältnis der beiden sogar näher in den Bereich vor der OP bringt?
Ja, das ist einfacher. Das andere ist aber auch beherrschbar. Solltest du dich dafür entscheiden, eine Kleinigkeit an T3 zu dir nehmen zu wollen, müsstest du allerdings auch an deiner Einstellung etwas ändern, nämlich: Eine Tablette morgens und gut ist ist das nicht. Bist du dafür bereit, könntest du der Ärztin sagen, dass du einen kleinen Anteil deines LT durch Prothyrid oder Thybon ersetzen würdest, ob sie dir ein Rezept dafür gibt. Zeigst du dir deine Vor-OP-Remissionswerte, müsste sie ja auch sehen, warum.Boah...ist das alles kompliziert, wenn man es genau wissen möchte. Da ist es doch einfacher, die Ärzte bestimmen nur den TSH und sagen: Alles gut oder nicht
Ich gehe erst in Details, wenn du dies machen willst. Wer weiß, vielleicht willst du aber den steinigen Weg gehen und es mit 125 erneut probieren, dir scheint das keine Ruhe zu geben. Und Umwege macht jeder von uns ...![]()
Das ist auch richtig mit dem T3, es ist das stoffwechselwirksame Hormon, wie man das so schön sagt. Aber falls du es wirklich verstehen willst, muss man etwas tiefer gehen (vorab: die f-Werte sind nur ein Bruchteil der Gesamt-T4/T3-Werte TT4 und TT3):
Dieses Abfedern passiert so, dass T4 in das stoffwechselunwirksame r(everse)T3 umgewandelt wird.Bei zu viel [eingenommenes] T4 steigt nicht nur ft4, sondern auch gesamt-T4 und T3. Es liegt kein erniedrigtes T3 vor, zumindest nicht auf den Gesamtstoffwechsel bezogen, denn du musst ja auch das zelluläre T3 miteinbeziehen, das sich gar nicht [im Blut] messen lässt. Grundsätzlich gilt, je mehr Substrat [=eingenommenes T4], desto mehr Produkt [d.h. T3] entsteht, also je mehr T4, desto mehr T3. Das niedrigere ft3 ist lediglich der Versuch , das zu hohe T4 abzufedern, sodass es zu keinem weiteren Anstieg des T3 kommt, ...
Das heißt, in den Zellen kann es durchaus einen T3-Überschuss geben (die direkt spürbare oder längerfristige Folgen haben kann), bloß das im Blut (nicht in den Zellen) gemessene fT3 zeigt das eben nicht.Viele Zellen exprimieren die D2 Dejodase [Umwandlungsenzym Typ D2], die ausschließlich in ft3 umwandeln, nicht rt3. Darunter sind Herz, Muskeln, Nervensystem.
Hier gilt umso mehr, je mehr Substrat, desto mehr Produkt.
https://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?1274602-quot-%DCF-Symptome-quot-durch-hohes-fT4-ein-Forummythos&p=3617011&viewfull=1#post3617011Der ft3 Spiegel im Blut entsteht hauptsächlich aus der Dejodierung [=Umwandlung] in Leber und Niere und zwar durch die D1 Dejodase, die sowohl in ft3 wie rt3 umwandelt. Hier kann ft3 bei steigendem T4 also fallen, weil stattdessen in rt3 umgewandelt wird. Das ist der Grund, warum der Ft3 Spiegel im Blut nicht die zelluläre T3 Konzentration wiederspiegelt. Du kannst also bei einer Zelle ....zu hohes zelluläres T3 haben.
Das, was in eckigen Klammern grau steht, sind Einschübe von mir.
Geändert von panna (31.03.22 um 14:58 Uhr)
Ich bin zwar Ingenieur aber das ist mir jetzt doch ein wenig zu kompliziert :-)
Aber interessant....
Trotzdem Danke für die Erläuterungen!
Geändert von slartybartfast (31.03.22 um 16:07 Uhr)
Oje. #207 ist kompliziert, hätte ich auch nicht geschrieben, wenn du nicht gefragt hättest.
Aber #206 ist doch auch für Ingenieursleute verständlich![]()
Unbedingt! Ich danke dir!