Im Mausmodell wurde nachgewiesen, dass das Infarktareal kleiner ist, wenn sich die Tiere in einer
Hypothyreose befinden – statt in
Euthyreose. Bei einer
Hyperthyreose war das betroffene Areal dagegen größer. „Daraus lässt sich ablesen, dass eine vorbestehende
Hypothyreose – zumindest im Mausmodell – beim akuten Myokardinfarkt kardioprotektiv wirkt, während eine chronische
Hyperthyreose schädlich ist“, erläuterte Prof. Dr. med. Lars Möller von der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen.
...
Anders als beim akuten Myokardinfarkt scheint bei einer Herzinsuffizienz die Prognose bei
Hypothyreose schlechter zu sein. „Hier erwarten wir ebenfalls günstige Wirkungen der
Schilddrüsenhormone“, sagte Möller. Laut einer 2018 publizierten US-
Studie ist die Wahrscheinlichkeit für ein ereignisfreies Überleben niedriger, wenn die Herzinsuffizienz-Patienten eine subklinische
Hypothyreose aufweisen (
2). „Die Assoziation zwischen
Hypothyreose und einem schlechten Verlauf einer Herzinsuffizienz begründet natürlich keine Kausalität“, so Möller. „Aber
Schilddrüsenhormone fördern eine kardiale Hypertrophie, die in Situationen der Herzinsuffizienz günstig sein könnte.“