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Thema: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

  1. #1
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von Aurorasutra
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    Standard Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Ihr Lieben,

    wie ihr wahrsch. wisst, habe ich seit Jahren Depressionen, bin in psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung deswegen.

    Ich hatte vor 16 jahren nach einer Krise inkl. Psychiatrie + Tagesklinik einen GdB von 50 zugestanden bekommen. Der war befristet bis - ich glaube, 2009. Danach wurde ich runtergestuft auf GdB 30. war auch ok, ich war die nächsten Jahre relativ stabil.

    Nun geht es mir seit 2,5 Jahren wieder schlechter inkl. der 2 Nervenzusammenbrüche letztes Jahr.

    Ich habe einen Antrag auf Wieder-Hochstufung auf GdB 50 gestellt. Und das halt wirklich nicht aus Jux und Dollerei. Allein die 5 Tage mehr urlaub im Jahr wären für mich schon hilfreich.

    Der Antrag wurde abgelehnt, ich habe Widerspruch eingelegt. Jetzt wurde meine Akte zur Bezirksregierung nach Münster geschickt. Was wohl nur heisst, dass die da nochmal drüber gucken und dann wird sowieso wieder abgelehnt.

    Ich habe schon ziemliche Einschränkungen im Alltag und habe diese auch konkret benannt. Mein Psychiater hat dies in seiner Stellungnahme bestätigt.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Macht es Sinn, mit dem VdK (dessen Mitglied ich noch nicht bin) gegen die (mit Sicherheit erfolgende) Ablehnung zu klagen oder ist das vergebene Liebesmüh?

    Was muss man denn an Einschränkungen haben, um als Schwebehindert zu gelten?

    Ich kenne Leute, die aufgrund jahre- oder jahrzehntelang vorangegangener Erkrankung einen Mindest-GdB von 50 haben, aber wirklich topfit durch die Gegend springen.

    irgendwie verstehe ich das nicht....

    Danke
    Aurora

  2. #2
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Hallole Aurora,
    ich hatte die 30 Prozent und habe dann mit dem VDK die höherstufung gemacht und
    auch die 50 Prozent ohne Probleme erhalten.. meine sind dann auch gleich als Dauerhaft eingestuft..

    gruss otti

  3. #3
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Hallo Aurora,
    Ich würde nicht völlig sicher sein, das abgelehnt wird. Bei psychiatrischen Krankheiten hat man heute die besten Chancen, anerkannt zu werden. Und du hast ja aussagekräftige Unterlagen eingeschickt.

    Grundsätzlich ist das aber echt eine merkwürdige Sache mit den GdB-Bewilligungen. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Regierung die Voraussetzungen in den letzten Jahren mehrfach verschärft hat. Darum gibt es Leute, die topfit sind und hohe GdBs von früher haben. So einfach kann man denen das nicht wegnehmen. Ich habe z. B. eine Freundin, die bekam letztes Jahr COPD. Sie erhielt nur einen GdB von 20 dafür, in ihrer Selbsthilfegruppe sind aber Betroffene, die bei Diagnose vor 10 Jahren sofort einen GdB von 50 erhielten und früher in Rente gehen konnten. So ist das leider, gerecht ist da gar nichts.
    Und genau so kommt auch das allergrößte Argument für dich, jetzt tatsächlich vor Gericht um die 50 zu kämpfen. Denn eine neue Reform steht vor der Tür, schauerlicher als alle vorher. Die Sache ist noch in den Anhörungen, die Sozialverbände laufen Sturm dagegen. Aber man muss davon ausgehen, der Hauptteil der Planungen wird bald umgesetzt. Was Depressionen angeht, bin ich nicht im Bilde. Aber um mal so allgemeine Ideen zu nennen: Zukünftig sollen GdBs von 10 oder 20 nicht mehr berücksichtigt werden für einen Gesamt-GdB, also es wird schwerer, die Schwerbehindertengrenze zu erreichen. Genau so ist das auch gewollt, man will sparen und Frühberentungen erschweren. Viele Einzel-GdB sollen nochmal deutlich niedriger angesetzt werden. Eine besondere Idee hattte man zur Teilhabe, das ist ja ein maßgeblicher Faktor für die Anerkennung einer Behinderung. Man will dies je nach Lebensalter staffeln. Der Knick soll die Regelaltersgrenze sein, also bei 67 Jahren derzeit. Ab da ist mit harten Einschnitten zu rechnen, denn angeblich braucht man da nicht mehr so viel Teilhabe. Die GdB für alte Menschen sollen besonders stark sinken.

    Das ist was, was dich ja nicht betrifft. Aber du siehst daran, wie übel diese geplante Reform insgesamt sein soll für Behinderte. Also eigentlich keine Frage, in diesem Fall zu diesem Zeitpunkt solltest du für dein Recht kämpfen. Aber ich bin nicht ganz so pessimistisch, erstmal abwarten. Eine Mitgliedschaft in einem Sozialverband ist sicher immer eine Überlegung wert, wenn man es zahlen kann.

  4. #4
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Ein Bekannter von mir hat ausschließlich aufgrund psychischer Störungen (nichts Wahnhaftes dabei, keine Sucht) GdB 60 und Pflegegrad 2. Den Versuch ist es wert.

  5. #5
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von Aurorasutra
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Zitat Zitat von ottilie55 Beitrag anzeigen
    Hallole Aurora,
    ich hatte die 30 Prozent und habe dann mit dem VDK die höherstufung gemacht und
    auch die 50 Prozent ohne Probleme erhalten.. meine sind dann auch gleich als Dauerhaft eingestuft..

    gruss otti
    aufgrund psychischer Erkranung? Hattest du auch erst einen Widerspruch bekommen oder ging das sofort durch?

  6. #6
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von Aurorasutra
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    ja Larina, genau das ist auch meine Beobachtung. Ich möchte niemandem seine GdB madig machen (und um Gottes Willen - Krebs ist ganz furchtbar), aber ich kenne auch Leute, die vor Jahren mal Krebs hatten und unbefristet 100 GdB. Trotz keinerlei Beeinträchtigung im Alltag oder Beruf. Es soll doch auch nicht um die Krankheiten gehen, die man hat oder mal hatte, sondern eben, inwieweit man beeinträchtigt im Arbeits- und Sozialleben, etc. ist. Wird ja immer wieder betont.

    Das scheint aber dann wieder doch nicht der Fall zu sein... Echt schräg und wirklich schade, dass man derart kämpfen muss.

  7. #7
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Zitat Zitat von Aurorasutra Beitrag anzeigen
    ja Larina, genau das ist auch meine Beobachtung. Ich möchte niemandem seine GdB madig machen (und um Gottes Willen - Krebs ist ganz furchtbar), aber ich kenne auch Leute, die vor Jahren mal Krebs hatten und unbefristet 100 GdB. Trotz keinerlei Beeinträchtigung im Alltag oder Beruf. Es soll doch auch nicht um die Krankheiten gehen, die man hat oder mal hatte, sondern eben, inwieweit man beeinträchtigt im Arbeits- und Sozialleben, etc. ist. Wird ja immer wieder betont.

    Das scheint aber dann wieder doch nicht der Fall zu sein... Echt schräg und wirklich schade, dass man derart kämpfen muss.
    Nicht alle Krebspatienten bekommen dauerhaft 100%, da liegen dann schon größere Beeinträchtigungen vor, z.B. bei Organverlust gibt es GdB dauerhaft, bei Brustkrebs hat meine Freundin z.B. nach 5 Jahren den GdB verloren.

    PS: 50% bei psychischen Erkrankungen wird eher selten zuerkannt, das könnte auch abhängig von der Vorgeschichte sein. (Suchterkrankungen z.B.)
    Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, solange man gepflegt und ordentlich gekleidet beim Gutachter erscheint und eine Kommunikation möglich ist, gilt man arbeitsfähig und nicht bzw. nicht in hohem Grad als behindert.
    Geändert von Lisa56 (22.01.19 um 15:16 Uhr) Grund: PS

  8. #8
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Zitat Zitat von Lisa56 Beitrag anzeigen
    Nicht alle Krebspatienten bekommen dauerhaft 100%, da liegen dann schon größere Beeinträchtigungen vor, z.B. bei Organverlust gibt es GdB dauerhaft, bei Brustkrebs hat meine Freundin z.B. nach 5 Jahren den GdB verloren.
    Nach einer Krebserkrankung ist man zu 50% schwerbehindert, aber das gilt immer nur für 5 Jahre, danach muss es neu beantragt werden. Ich kenne jemanden der hatte Prostatakrebs, der sieht auch sehr gesund und gepflegt aus und geht häufig spazieren, allerdings hat er unglaubliche Beeinträchtigungen, so etwas sieht man ja den meisten Menschen gar nicht an.

  9. #9
    Benutzer mit vielen Beiträgen Avatar von ottilie55
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Aurora, die 50 prozent ging mit vdk sofort durch..
    ich hatte aber mehrere Sachen wie auch Hörstörung dabei.. und es iss laaaaaaaange Zeit
    her also so 20 jahre .. denke da wurde noch anders bewertet.
    gruss otti

  10. #10
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    Standard AW: Jemand Erfahrung mit GdB 50 bei psychischen Erkrankungen?

    Zitat Zitat von ottilie55 Beitrag anzeigen
    Aurora, die 50 prozent ging mit vdk sofort durch..
    ich hatte aber mehrere Sachen wie auch Hörstörung dabei.. und es iss laaaaaaaange Zeit
    her also so 20 jahre .. denke da wurde noch anders bewertet.
    gruss otti
    ja, vor 17 Jahren ging es bei mir ohne VdK auch sofort durch. Ich warte mal ab, was Münster sagt - aber ich vermute, viel wird da nicht bei rumkommen.

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