Ich glaube, das dürfen sie aber schon ziemlich lange. Mein HA wollte mir, vor ungefähr 15 Jahren, als ich ein wenig deprimiert war, auch ein Mittel gegen Depressionen verschreiben. Ich habe das abgelehnt, denn ich hatte damals einen realen Grund niedergeschlagen zu sein, so ein Zustand geht ja dann, wenn sich die Situation wieder ändert, von alleine weg.
Manchmal haben solche Dinge gar nichts zu tun mit medizinischen Entscheidungen. Bei uns z. B. wartet man im Moment etwa 5 Monate auf einen Facharzttermin beim Nervenarzt. Und es gibt Depressionen und andere Gehirnerkrankungen, da kann man nicht so lang warten, bis man Hilfe bekommt. Grade wieder so miterlebt bei einer Freundin, sie wurde so depressiv, dass sie wochenlang nichts mehr essen konnte, Da hat der Hausarzt nur die Wahl zwischen Psychiatrie-Einweisung oder Rezeptausstellungen.
Das mag zwar so sein, aber bislang habe ich immer einen zeitnahen Facharzttermin bekommen. Egal ob MRT, Endo, Neurologe. Länger als eine Woche musste ich nie warten. Mein Arzt hat da jedesmal Druck gemacht.
Ich persönlich denke sowieso, dass das auch in Ordnung so ist. Auch, dass ein HA mal Östrogen verschreibt, wenn eine Frau beispielsweise über 50 ist und entsprechende Beschwerden hat, ist es ja nicht so besonders schwer, diese zuzuordnen. Die Krebsvorsorge ist dann nochmal eine andere Geschichte.
Tja, dann lebst du wohl woanders. Druck machen geht ja nun nicht, wenn die Fachärzte einfach nicht da sind. MRT dauert, sofern kein schwerer Notfall, Krebsdiagnose z. B., hier so etwa 2 oder 3 Monate. Endo gibts gar nicht, und verreisen kann man ja grade dann nicht, wenn man wirklich begründet schnelle Termine braucht. Aber alles nur ein Vorgeschmack, das wird noch viel heftiger. Da muss man einfach froh sein, dass Hausärzte vieles dürfen. Glücklich sind die darüber durchaus nicht. Grade so Entscheidungen wie Psychiatrie oder Antidepressiva sind hart.