Tut mir Leid!
100 bis 150 würde ich schon verstehen, aber 200?
Offensichtlich ist der Bursche volljährig!
Da darf er eigene Entscheidungen treffen, auch wenn sie dir nicht so passen.
Von Erziehungsresistenz kann momentan keine Rede sein.
Tut mir Leid!
100 bis 150 würde ich schon verstehen, aber 200?
Offensichtlich ist der Bursche volljährig!
Da darf er eigene Entscheidungen treffen, auch wenn sie dir nicht so passen.
Von Erziehungsresistenz kann momentan keine Rede sein.
er sollte sich mal jetzt, nach 8 wochen ohne LT blut abnehmen lassen. vielleicht braucht er es ja wirklich nicht.
Hoffentlich fährt er kein Auto. Das könnte gefährlich sein. Wenn es aber nur ein Unterfunktion ist ? Bis TSH 10 machen sogar noch manche Ärzte mit. Einfach nur unverantwortlich. Alte Leute über 80 bekommen auch kein LT mehr. Es ist einfach nur traurig mit unsere Ärzte, aber mit Hormone dürfte man eigentlich nicht so gleichgültig sein. Vielleicht wird er doch noch vernünftig.
Das ist "in der Mache".
Leider hat er gestern schon den Termin verschlafen und kann es erst nächste Woche wieder versuchen (wegen der Ausbildung).
Donna, danke für deinen Versuch, aber das ist wirklich komplizierter als du denkst. Und alle Verwicklungen und Implikationen kann ich hier nicht darlegen, schon deshalb, weil er ja volljährig ist.
Wobei das nicht vernünftig oder erwachsen bedeuten muss.![]()
er wird es merken - dauerverstopfung und verspannungen der schulter/rücken etc kann man nicht lang ignorieren
dazu gewichtszunahme usw
von 200 auf 0 ist schon heftig
Ja, Verne und die anderen, die Ratschläge hatten:
ich denke ja auch, dass er das merken müsste!
Aber ich habe schon oft erlebt, dass er sich aus Trotz verweigert hat, auch um den Preis, sich selbst damit ins Bein zu schießen. Nur um seinen Kopf durchzusetzen. Ich bin jedesmal fassungslos. So geschickt hat sich noch niemals jemand aus der Familie selbst ein Bein gestellt!
Nun ja, wenn ich ihn nächste Woche bei der Hausärztin vorstelle, die eigentlich ganz vernünftig ist, werde ich auf die lange Einnahmepause eingehen, damit sie ihm nicht etwa 225 µg LT verschreibt!
Und zuerst wird mir - vielleicht -wie so oft unterstellt, ich sei eine Heli-Mutter. Immer schön die Kinderlein umschwirren und ihnen bis zum 30. Lebensjahr die Nase putzen und die Schuhe zubinden. - Ha! Von wegen!!
Ich hoffe, die Dokterin kennt ihn inzwischen gut genug. Und mich auch.
äh, verschreiber??? du stellst deinen erwachsenen sohn beim arzt vor? ist er geistig behindert? wenn nicht, dann sollte ein arzt die mutti eigentlich rauswerfen. bist du sicher, dein sohn will dich als begleitung?.
also braunbär, aber so ganz komme ich da nicht mit. richtig, von lt 200 vor 2 monaten runter auf gar nichts, das muss man eigentlich merken, wenn man an einer unterfunktion erkrankt ist. wieso zweifelst du denn gar nicht an solchen hammerhohen dosen, wenn er ohne genauso rumlaufen kann wie mit ? mir wäre im gegenteil plümerant, wenn mein sohn solche mengen lt nehmen würde. das ist doch sogar oberhalb des bedarfs für operierte.
und falls seine werte mal richtung manifeste unterfunktion abrutschen, dann lass es doch, gefährlich ist da gar nichts, lass ihn sein leben führen, nicht deins.
sonst, ja sonst wärst du schon die berühmte helimutti.
Nein,Larina, ich bin keine Helikoptermutter. Das solltest du auch aus meinem Text herausgelesen haben, wenn du schon die Passage mit der Begleitung (ausnahmsweise!) beim Hausarzt erwähnst.
Normalerweise stelle ich meinen Sohn auch nicht beim Arzt vor.
Arztbesuche habe ich jahrelang mit ihm geübt.
Er ist Aspergerautist und seine soziale Einschränkung - Schwierigkeiten im Erkennen und Reagieren bei verschiedenen Alltagssituationen - sieht man ihm nun einmal nicht an.
Er interessiert sich nicht für seine Gesundheitsangelegenheiten.
Er interessiert sich nicht dafür, dass er zuletzt auch noch einen Vit.-D3-Mangel hatte (und wer weiß noch was alles).
Er wohnt während seiner Ausbildung zu Hause und ich fordere seine Mitarbeit im Haushalt genauso wie eine Schritt-für-Schritt-Übernahme von Verantwortung für seine Lebensbereiche.
Sein Leben lasse ich ihn führen, aber solange er im Haushalt lebt, hat auch er Rücksicht auf die übrigen Familienmitglieder zu nehmen. Und deshalb ....muss auch die Schilddrüseneinstellung von Zeit zu Zeit überprüft werden.
So, das dazu in gebotener Kürze.
Ratschläge, wie ich ihn "einfange" und besser motiviere, nehme ich gerne entgegen.
Erziehungsratschläge a là "es ist doch sein Leben, nicht deins" passen einfach nicht zum Problem.
Hallo Braunbär,
ich hatte das irgendwie in Erinnerung, dass ich das irgendwo gelesen habe, dass es bei dir in der Familie Asperger gibt. In meiner Familie ist das wohl auch ein Thema, weshalb ich mich in den letzten Jahren immer wieder damit auseinander gesetzt habe. Aus Erfahrungen von anderen Autisten weiß ich, dass viele alltägliche Dinge oft nicht gemacht werden, weil es sich um eine Form von Überforderung handelt. Ich denke mal, dass es bei deinem Sohn um eine deutlich ausgeprägte Variante handeln sollte, da er sonst vermutlich keine Diagnose bekommen hätte.
Wenn Dinge im Alltag nicht erfüllt werden, liegt das oft nicht am "Interesse" oder an der fehlenden Motivation, sondern daran, dass schon kleinste Entscheidungen überfordern können, weil selbst so einfache Dinge wie Hände waschen im Grunde sehr kompliziert sein können, wenn man sie in ihre Einzelschritte "Details" zerlegt. Da das Kind bzw. der Asperger dann schon durch so einfache Aufgaben wie Hände waschen überfordert ist, kann man im Grunde damit schon eine "Trotzreaktion" hervorrufen.
Allerdings ist das was nach außen wie Trotz, Verweigerung oder Desinteresse wirkt in Wirklichkeit oft eine Form von Überforderung, weil eben vor lauter Details der Ablauf der Aufgabe nicht mehr erkannt wird. Das ist unter anderem auch ein Grund weshalb für viele Autisten Routinen so wichtig sind, weil sie darin eine Form von Sicherheit in Abläufen finden und dadurch vor der Überforderung durch das Treffen von unzähligen alltäglichen "kleinen" Entscheidungen bewahrt sind.
Also, wenn du sicher bist, dass er das LT wirklich braucht und er das auch nach ärztlicher Meinung täglich nehmen soll, dann kannst du ihm vielleicht damit am besten helfen, indem du es ihm so einfach wie möglich machst. Versuche es so vorwurfsfrei wie möglich zu machen. Ich weiß, dass es unglaublich schwer ist, wenn man vor einem Menschen steht, der eigentlich zurechnungsfähig erscheint, den dann aber bei so kleinen alltäglichen Aufgaben die Vernunft zu verlassen scheint und dass man dann versucht ist an die Vernunft des Gegenüber zu appellieren. Leider wirkt das schnell wie ein Vorwurf, selbst wenn es nicht so gemeint ist und dieser vermeintliche Vorwurf löst dann zusätzlich zur Überforderung und der dadurch folgenden Frustration auch zusätzlichen Ärger aus. Wenn er das ein Leben lang immer wieder so erlebt hat, dann kann es gut sein, dass er als Schutzmechanismus Forderungen von außen nur noch abwehrt, weil er eben überfordert ist, von sich selbst enttäuscht und dann halt auch noch die Erwartungen von anderen nicht erfüllen kann. Das sieht dann insgesamt wie Trotz aus, ist es aber nicht... es sind Hilflosigkeit mit sich selbst und Frustration. Es geht nicht um Motivation oder "Vernunft", sondern ganz oft einfach nur um das "wie". Reden und motivieren hilft an der Stelle nicht, weil das an dem grundsätzlichen Gefühl von Überforderung nichts ändert. Was zuviel ist ist einfach zuviel und was zu kompliziert erscheint ist einfach kompliziert. Autisten lernen oft nicht durch einfaches nachahmen, wie die meisten anderen Kinder. Sie brauchen für vieles das für andere normal ist eine Art Gebrauchsanleitung in der Schritt für Schritt erklärt ist was wie gemacht werden muss. Das ist etwas was einen großen Teil der Behinderung ausmacht.
Dein Sohn weiß vermutlich, dass er das LT nehmen sollte, vielleicht weiß er nur nicht wie er das in seinen Tag einbauen kann, ohne es zu vergessen, ohne etwas weiteres "organisieren" zu müssen, ohne an "noch" etwas denken zu müssen, ohne noch zusätzlich eine "komplizierte" Aufgabe erfüllen zu müssen. Hilfreich für dich zum Verstehen sind an der Stelle vielleicht Texte zum Thema "exekutive Funktionen". Die sind bei Autisten oft eingeschränkt, weshalb es gerade zu den von dir beschriebenen Problemen im Alltag kommt.
Hat er etwas das er jeden morgen regelmässig tut? Würdest du ihm die Tabletten täglich rauslegen? Gibt es Momente in denen ihr euch wirklich jeden Tag über den Weg lauft und die jeden Tag gleich sind, so dass du das LT nehmen in sie einbauen kannst? Du kannst ihn zum Beispiel zu dir in die Küche holen und das tun was du immer mit ihm tust, dann laut "eins" sagen, vor seinen Augen die Schublade öffnen und laut "zwei" sagen, dann die Packung rausholen und "drei" sagen, Packung öffnen "vier", Tablette rausdrücken "fünf", Glas Wasser "sechs", in den Mund "sieben", Wasser trinken "acht", schlucken "neun".
Es könnte einen Versuch wert sein, dass du das für ihn in so kleine Schritte runterbrichst. Asperger ist nicht umsonst eine Behinderung und gerade die Enschränkungen in den exekutiven Funktionen machen Autisten das Leben oft sehr schwer. Durch das Zählen bringst du eine Ordnung in diese "komplexe" Aufgabe. Mit der zeit wird das für ihn dann vermutlich intuitiv. Wenn das funktionieren sollte, dann kannst du ihm damit vielleicht sogar helfen, solche Aufgaben in Zukunft selbst in ihre Einzelschritte zu zerlegen und durchzuzählen, damit würdest du ihm vermutlich auch helfen sein Leben und seinen Alltag irgendwann selbst besser organisieren zu können. Wichtig ist halt zu verstehen, dass beim Versagen in solchen Alltagssituationen oft eine Überforderung vor einer "komplexen" Aufgabe dahinter steckt, die eigentlich ganz leicht aussieht, in Wirklichkeit aber aus einer Vielzahl von Einzelschritten besteht über die man sich als "normaler" nicht autistischer Mensch eigentlich nie Gedanken macht... die aber für einen Autisten schier unüberwindbar wirken, was gerade dann relevant wird, wenn das erwachsen werden erfordert, dass man einen zunehmend komplexeren Alltag selbst organisiert.
Ich weiß nicht ob es hilft. Da er schon 18 ist, lässt er sich vermutlich nicht mehr so leicht führen wie mit 5 oder 6, andererseits ist es auch für ihn wünschenswert dass er eine Strategie erlernt wie er solche alltäglichen Aufgaben routiniert und ohne Kraftaufwand erledigen kann. Einen Versuch ist es vielleicht wert
Liebe Grüße
P.S.: und ja, die exekutiven Funktionen hängen auch von der Schilddrüsenfunktion bzw. der Einstellung mit den Hormonen ab... insofern verstärkt sich das dann gegenseitig.
Geändert von Gedankenpause (25.10.18 um 21:24 Uhr)
Hallo Gedankenpause,
dem kann ich alles in allem nur zustimmen!
Ja, eigentlich ist mir auch klar, dass die sogenannten Trotzreaktionen nur Ausdruck der Überforderung sind.
Leider bin ich nach mehr als 20 Jahren echt harter Erziehungsarbeit auch ab+zu überfordert. Und leider hat mein Sohn im 2. Ausbildungsjahr keine verlässlichen Routinen im Berufsalltag.
Ich werde mir deine Tipps noch mal in Ruhe zu Gemüte führen. Das meiste ist in irgendeiner Form umsetzbar.
Danke!![]()