Die Frage, ob wann und unter welchen Umständen man bei Morbus Basedow schwanger werden kann/darf/sollte, taucht öfter auf, ich stelle hier einige Artikel und Richtlinien zusammen, so dass bei Fragen hierhin verlinkt werden kann.
Einiges an vernünftigen Ratschlägen und Richtlinien (auch) für MB-Kranke:
* die klare Notwendigkeit der Messung freier Werte wegen der TSH-supprimierenden Wirkung des HCG
* der milch- und plazentagängigkeit von Antikörpern und Schilddrüsenhemmern sowie empfohlene Hemmer-Höchstdosis
* die Feststellung, dass Propycil gar nicht so viel besser ist als Thiamazol bei MB
* Empfehlungen für Kinderwunsch bei MB
* sehr vernünftige TSH-Ansichten für die SS
und wichtig:
http://www.aerztezeitung.at/archiv/o...gerschaft.html
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Zu den TRAK postoperativ und nach RJT:
http://www.aerztekammer-hamburg.de/f...1103192306.pdfDie TSH-Rezeptor-Antikörper (TSH-RAK) ... können auch nach einer früher durch geführten Radiojodtherapie oder Thyreoidektomie erhöht bleiben. Dadurch ist eine Stimulation der fetalen Schilddrüse möglich, auch wenn bei der Mutter eine normale Schilddrüsenfunktion vorliegt. Hier- aus resultiert die Empfehlung der Europäischen Schilddrüsengesellschaft (ETA 1997), bei Patientinnen mit einer früher erfolgten Radiojodtherapie oder nach Thyreoidektomie in der 10. bis 12. SSW eine Kontrolle der TSH-Rezeptor-Antikörper vorzunehmen. Bei Nachweis erhöhter Werte sind im weiteren Verlauf Kontrollen unabdingbar. Nimmt der Antikörper-Titer nicht ... während des zweiten Trimenons ab, liegt eventuell eine fetale Hyperthyreose vor. Die pädiatrische Überwachung umfasst ein Herzfrequenzmonitoring und die sono- graphische Untersuchung bezüglich einer Strumaentwicklung. Das Screening auf Vorliegen erhöhter TSH- Rezeptor-Antikörper ist auch sinnvoll bei gehäuftem Vorkommen von Autoimmuner- krankungen in der Familie, bei weiteren Autoimmunerkrankungen der Patientin, z. B. Diabetes mellitus Typ 1, bei anamnestischem Abort oder früheren Schwanger- schaftsproblemen. ... Auch post partum kann beim Kind aufgrund der diaplazentaren Antikörperpassage reversibel eine neonatale Hyperthyreose möglich sein.
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Richtlinien (2012) der Endocrine Society zu Schwangerschaft und postpartale Periode in deutscher Fassung:
http://www.kup.at/kup/pdf/11572.pdf
Das Original in Englisch - alles drin, angefangen von Jod bis hin zum erhöhten PPT-Risiko bei hohen TPO-AK.
http://www.endo-society.org/guidelin...-Exec-Summ.pdf
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Richtlinien der "Guidelines of the American Thyroid Association for the Diagnosis and Management of Thyroid Disease During Pregnancy and Postpartum", 2012 : Bei hohen TRAK-Spiegel sollte definitive Therapie=Operation erfolgen, wenn SS binnen zwei Jahren geplant (bei RJT steigen die TRAK erfahrungsgemäß statt zu sinken)
- Falls Hemmereinnahme unvermeidbar, im ersten Trimester Propylthiouracil (wegen geringer Plazentagängigkeit/Gefahr für Fötus, dann aber Carbimazol/Thiamazol, um das Leberschaden-Risiko von PTU zu verringern (Prinzip "Teufel mit Belzebub austreiben...").
- Fetale oder Neugeborenen-Hyperthyreose betrifft etwa 1-5 Prozent aller Kinder von Frauen mit MB-Hintergrund
- TRAK-Messung spätestens ab/um die 20-24-SS-Woche
- Ab dieser Zeit sorgfältiges Ultraschall-Monitoring des Fötus durch spezialisierten Mediziner während der Schwangerschaft bei positiven TRAK, insbesondere wenn TRAK-Wert gleich oder höher als das Dreifache des oberen Normwertes (das wäre z.B. bei oberem Normwert 1,5 =4,5, also praktisch bereits ab relativ niedrigen TRAK)
http://thyroid.about.com/od/hormonep...-Pregnancy.htm
(bitte nicht verschieben ...)