Ich habe mal den Satz gelesen (sinngemäß): "Manche essen wie ein kleines Mädchen und wundern sich dann, warum ihnen keine Muskeln wachsen."
Ich warne jeden davor, der sich noch in UF befindet, seinen Darm mit diesen Mengen zu belasten. Wer aber keine Symptome wie Durchfall und Blähungen mehr hat (hatte ich in UF ständig), der kann davon ausgehen, dass sein Darm wieder normal funktioniert und sollte dann auch diese Mengen essen. Der durch die korrekte SD-Einstellung bei Hardgainern wieder angekurbelte Stoffwechsel verlangt nach Sprit, und wenn der nicht geliefert wird, werden zuerst alle in der UF angelegten Fettdepots aufgebraucht, parallel dazu die Muskeldepots, bis ihr am Ende dann wieder wie ein armes kleines Würstchen mit dünnen Ärmchen wie Zahnstocher ausseht, das noch nie trainiert hat.
Ist mir so passiert und deshalb möchte ich hier meine Erfahrungen weitergeben. Ganz egal ob es sich um SD oder Training handelt. Viel Spaß beim Lesen!
Kleiner Hinweis am Rande: Sollte ich nochmal wegen Banalitäten gesperrt werden, hat sich das Projekt hier sofort erledigt. Das kündige ich fairerweise vorher an. Ich werde mich bemühen, die Regeln einzuhalten, auch wenn ich finde, dass sie übertrieben eng ausgelegt werden. Ich tue das hier aber in meiner Freizeit und dementsprechend sollte das auch gewürdigt werden.
Weitere Informationen zu meinem Fall (medizinisch gesehen) kommen nun. Wer Interesse hat, der möge sich hier einlesen! Alle anderen können direkt zum Schreiben übergehen.
Kurze Zusammenfassung meines Falls:
Hashimoto-Thyreoiditis mit ungewöhnlicher Verlaufsform. SD sonografisch unauffällig (15 mL Gesamtvolumen, echonormal bis leicht echoreich, homogen). TPO-AK vorhanden, aber unterhalb von 50-60 IE/mL, also formal negativ. TG-AK positiv mit über 300 IE/mL. Typische UF-Symptome waren zu Beginn vorhanden und besserten sich durch LT deutlich. Familiäre Vorbelastung ist vorhanden (Mutter hat Hashimoto mit EO, Vater hat nicht näher bekanntes SD-Problem).
Ich habe damals mit Frau Brakebusch Rücksprache gehalten und ihrer Meinung nach spricht alles für eine Hashimoto-Thyreoiditis. Ihrer Aussage nach gibt es auch bei Erwachsenen seltene Fälle von Hashi mit unauffälligem Sono. Mein Selenwert ist zudem, ohne dass ich jemals Selen subtituiert hätte, leicht über der Norm (genau: 137 µg/L [80-130]). Nach Aussage meiner NUK könnte dies das unauffällige Sono erklären.
Meiner eigenen Recherche nach hat meine Mutter zudem dieselbe Konstellation (TRAK negativ, TPO-AK zwischen 50-60 IE/mL d.h. negativ, TG-AK allerdings unbekannt). Ihr Selenwert ist aber niedrig (gerade noch oberhalb der untersten Norm, ca. 80-85 µg/L). Dafür hat sie sonografisch eine typische Hashi-SD (klein, inhomogen). Ich vermute daher, dass trotz ähnlicher Gene (AK-Konstellation) der Selenwert den Unterschied macht.
Sono-Bilder habe ich euch beigefügt. Zu sehen ist der linke und rechte SD-Lappen (jeweils Einzelaufnahme) von Januar 2012 und von Juni 2012.
Ausschluss anderer (AI-)Erkrankungen:
Zöliakie ausgeschlossen durch: 1. Magenspiegelung, 2. Transglutaminase-IgA-AK negativ
Helicobacter pylori Infektion ausgeschlossen durch: Magenspiegelung
Autoimmungastritis ausgeschlossen durch: 1. Magenspiegelung, 2. AK gegen Intrinsic Factor negativ
Bei mir bekannte AI-Erkrankungen:
Alopecia areata: Ich habe vor ca. 3 Jahren massiven kreisrunden Haarausfall gehabt. Betroffen waren beide Seiten des Kopfes (über den Ohren beginnend nach vorne hin, jeweils ca. 5x6 cm) sowie der rechte Unterarm (elliptische Stelle, ca. 3x6 cm).
V.a. Vitiligo: Ich habe vor ca. 6 Jahren plötzlich mehrere weiße Flecken entdeckt, wo das Hautpigment zu fehlen scheint. Diese haben sich jedoch, anders als bei Vitiligo üblich, seit erstmaligem Auftreten nicht vergrößert. Ich sehe da eine Verbindung zum hohen Selenwert, der den AI-Prozess auf eine bestimmte Stelle einzudämmen scheint. Ärztlich ist nicht abgeklärt worden, ob es sich um Vitiligo handelt oder nicht. Bilder sind beigefügt.
Bisherige Werte und Medikation:
Einen Arzt zu finden, der mich behandelt, war schwer. Die Details könnt ihr in meinen vorherigen Threads nachlesen, ebenso frühere Wertekonstallationen. Für euch interessant sind v.a. meine Anfangswerte, meine Werte unter 100µg und meine letzten Werte:
Anfangswerte ohne LT, 25.11.2011
TSH 3,03 µU/mL (0,27-4,20)
fT3 3,2 pg/mL (2,0-4,4)
fT4 1,1 ng/dL (0,9-1,7)
100 µg LT seit 4 Wochen, 20.6.2012
TSH 0,4 µU/mL (0,3-0,8 unter Therapie)
fT3 3,39 pg/mL (2,2-4,2)
fT4 1,23 ng/dL (0,8-1,7)
137,5µg LT seit 6 Wochen, 21.8.2012
TSH <0,05 µU/mL (0,27-4,20)
fT3 4,5 pg/mL (2,0-4,4)
fT4 2,0 ng/dL (0,9-1,7)
Seitdem habe ich 4 Tage komplett abgesetzt und dann auf 112,5µg LT reduziert. Erster Einnahmetag der neuen Dosis war der 28.8.2012.
Mikronährstoffmängel und deren Behebung:
Ferritin 66,0 ng/mL (30-400)
--> 4 Wochen lang tgl. 80mg Eisen(II)sulfat zu Vit. C-haltigem Essen
Biotin [1./2. Messung] 145/116 pg/mL (>200)
--> 4 Wochen lang tgl. 5000µg Biotin
25-Hydroxyvitamin D3 8,75 ng/mL (Mangel: <10)
--> 3 Monate lang tgl. 6000 IE, dann ca. 3 Monate Pause, seit August 2012 tgl. 4000 IE. Jeweils zu fetthaltigem Essen.
Holo-TC 15,7 pmol/L (Mangel: <35)
--> 4 Wochen lang tgl. 10000 µg (kein Tippfehler) S-Adenosylcobalamin sublingual, dann 2 Wochen lang tgl. 5000 µg. Jeweils nüchtern 30 min. nach LT, und nach B12 60 min. nüchtern.
Magnesium 33,00 mg/L (34,0-36,0)
--> 2 Wochen lang tgl. 900 mg Mg aus Magnesiumcitrat, dann ca. 2 Monate lang tgl. 600 mg, seitdem sporadisch 300 mg.
Kupfer 0,95 mg/L (1,10-1,20)
--> 4 Wochen lang alle 2 Tage abends 6 mg Kupfersebacat. Im Wechsel mit Zink.
Zink 7,25 mg/L (7,30-7,70)
--> 4 Wochen lang alle 2 Tage abends 30 mg Zinkmethionin. Im Wechsel mit Kupfer.
Folsäure in Erythrocyten 4,2 ng/mL (180-590)
--> 2 Wochen lang tgl. 4800 µg Folsäure, dann 2 Monate lang tgl. 2400 µg.
In Ordnung waren hingegen Vit. B2 und Vit. B6. Zur Vit. D-Aufsättigung nahm ich parallel 2000mg Calcium aus der Nahrung auf, indem ich jeden Tag ca. 200g Hartkäse gegessen habe. Der Heißhunger auf Käse war kaum zu stillen - und normalerweise hasse ich Käse abgrundtief, was nach Beendigung der Aufsättigung auf wiederkam.
Inzwischen sind alle Nährstoffmängel behoben. Prophylaktisch nehme ich:
- 30 mg Zinkmethionin abends, im Wechsel mit 95 mg Eisen(II)succinat
- 4000 IE Vitamin D
- sporadisch 300 mg Mg aus Magnesiumcitrat nach Bedarf, immer wenn Verspannungen spürbar werden
Hormone (gemessen am 21.8.2012 nüchtern gegen 8:45 Uhr):
Cortisol im Serum 8,9 µg/dL (3,7-19,4)
Testosteron gesamt 5,52 ng/mL (2,49-8,36)
SHBG 38,1 nmol/L (13,5-71,4)
Albumin 51,0 g/L (36,6-51,0)
DHEA: 183 µg/dL (161-562)
Freies Testosteron*: 0,100 µg/L (0,026 - 0,167)
Bioverfügbares Testosteron*: 2,721 µg/L (0,616 -3,920)
*errechnet aus Testosteron ges., SHBG und Albumin
Weitere Werte auf Anfrage erhältlich, falls sie euch interessieren und/oder jemandem nützlich sind.
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